--Operatives Ergebnis über Erwartungen

--Naturkatastrophen-Belastung steigt auf 1,3 Mrd von 327 Mio EUR

--Asset Management mit Nettomittelzuflüssen

--CEO Bäte: Bestätigen Ausblick "mit Zuversicht"

(NEU: Details zu den Segmenten, Aussagen CEO und CFO)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Außergewöhnlich hohe Schäden aus Naturkatastrophen haben der Allianz im dritten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Der operative Gewinn sank bei einem höheren Geschäftsvolumen aber nicht so stark wie von Analysten befürchtet. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Europas größter Versicherer.

Im Zeitraum von Juli bis September sank das operative Ergebnis um knapp 15 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 3,22 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn fiel um fast 30 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen stieg dagegen um 4,5 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro.


Schaden-Kosten-Quote steigt stärker als erwartet 

Im Schaden-Unfall-Geschäft sackte das operative Ergebnis um ein Viertel auf 1,44 Milliarden Euro ab. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 3,7 Prozentpunkte auf 96,2 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag ins Verhältnis. Unter 100 arbeitet eine Versicherung profitabel. Analysten hatten mit einer etwas besseren Quote von 95,8 Prozent gerechnet.

Die Belastung aus Naturkatastrophen stieg auf 1,3 Milliarden Euro von 327 Millionen im Vorjahr, hauptsächlich wegen Unwettern in Zentraleuropa und Italien.

Das Leben- und Krankengeschäft verbuchte einen Rückgang des operativen Gewinns um 5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, was hauptsächlich auf widrige Wechselkurseffekte und Auswirkungen der Umstellung auf die neuen Bilanzierungsvorschriften nach IFRS 17 zurückzuführen war.


Leichter Anstieg des verwalteten Vermögens 

Im Asset Management war das Ergebnis mit 788 Millionen Euro stabil. Das Segment, das aus Allianz Global Investors und Pimco besteht, erzielte mit 10,5 Milliarden Euro das dritte Quartal in Folge Nettomittelzuflüsse. Im vergangenen Jahr hatten Kunden noch Gelder abgezogen. Das für Dritte verwaltete Vermögen stieg nur leicht um 8 Milliarden Euro zum Vorquartal auf 1,670 Billionen Euro, was negativen Markteffekten geschuldet war.

Die Allianz ist weiterhin sehr auskömmlich kapitalisiert. "Unsere Fähigkeit zu wachsen und attraktive Renditen für unsere Stakeholder zu erwirtschaften, wird durch eine ausgezeichnete Kapitalposition mit einer Solvency-II-Kapitalisierungsquote von 212 Prozent unterstützt", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol. Der Manager, seit 1998 bei dem DAX-Konzern, hatte kürzlich seinen Wechsel zum italienischen Konkurrenten Generali bekanntgegeben. Seine Nachfolgerin bei der Allianz wird Claire-Marie Coste-Lepoutre, derzeit Chefaktuarin sowie -controllerin.

Im laufenden Jahr rechnet die Allianz weiterhin mit einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau von 14,2 Milliarden Euro, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. In den ersten neun Monaten betrug der operative Gewinn 11 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens für 2023 steht bei 14,7 Milliarden Euro. Die Allianz bestätige das Ziel "mit Zuversicht", sagte Konzernchef Oliver Bäte laut Mitteilung.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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November 10, 2023 01:46 ET (06:46 GMT)