Zürich/München (awp) - In der Geschäftswelt nimmt die Sorge vor Hackerangriffen und Datendiebstählen zu. Gemäss einer Studie des deutschen Versicherers Allianz stellen Cybervorfälle für Schweizer Firmen das grösste Geschäftsrisiko dar.

In dem am Dienstag publizierten Allianz-Risikobarometer belegen Cyberrisiken hierzulande erstmals den Spitzenplatz und verdrängten die Sorge der Firmen vor Betriebsunterbrechungen auf den zweiten Rang. Auf Platz drei folgt die Sorge vor rechtlichen Veränderungen - ausgelöst etwa durch Handelskriege oder Protektionismus.

Neu in die Top-10 vorgestossen ist ausserdem die Gefahr vor Produktrückrufen, Qualitätsmängeln und Serienfehlern. Demgegenüber hat die Sorge vor Naturkatastrophen weiter abgenommen und liegt nun auf Platz neun.

Die Allianz-Tochter "Allianz Global Corporate & Specialty" befragte rund 2'700 Riskoexperten aus über 100 Ländern zu den wichtigsten Geschäftsrisiken, davon 61 aus der Schweiz.

Cyberversicherung noch eine Nische

Durch die wachsende Vernetzung der Wirtschaft seien Firmen immer anfälliger für Cyberattacken geworden, schreibt die Allianz in der Mitteilung zur Studie weiter. Den Firmen drohten Schäden in Millionenhöhe, Imageverluste oder gar existenzgefährdende Unterbrüche des Betriebs, wenn Internetkriminelle mit Attacken beispielsweise Server lahmlegten.

"Unternehmen jeder Grösse tun gut daran, sich gegen die neuen Risiken zu schützen", sagte Cyberrisk-Experte Carlos Casian laut Mitteilung. Zwar verzeichne die Cyberversicherung bei der Allianz Suisse zweistellige Wachstumsraten, das Angebot sei aber nach wie vor nur ein Nischenprodukt.

Sorgen vor Klimawandel wachsen.

Auch im weltweiten Ranking verdrängten die IT-Gefahren das Risiko einer Betriebsunterbrechung auf den zweiten Platz. Letzteres hatte davor seit 2013 den ersten Rang inne. Deutlich nach oben gerutscht sind die Sorgen vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsumfeld und vor den Folgen des Klimawandels.

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