In Rio de Janeiro wird das von Santiago Calatrava entworfene "Museum von Morgen" eröffnet.

Das Museum ist Teil des Revitalisierungsprojekts des Hafens Porto Maravilha in Rio de Janeiro und beschäftigt sich mit der Zukunft des Planeten

Zürich, 17. Dezember 2015. Das Museudo Amanhã ("Museum von Morgen") in Rio de Janeiro, das vom schweizerisch-spanischen Architekten und Ingenieur Santiago Calatrava entworfen wurde, wird diese Woche eröffnet. Ziel des Museums ist es, mögliche Zukunftsszenarien unseres Planeten aufzuzeigen. Im Zentrum des inhaltlichen Konzepts stehen fünf Fragen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wo stehen wir heute? Wohin geht die Reise? Und wie wollen wir in den kommenden 50 Jahren zusammen leben?

Das von Calatrava entworfene Museumsgebäude ist von der Kultur Rio de Janeiros sowie der besonderen Beziehung der Stadt zu seiner natürlichen Umgebung inspiriert. Die architektonische Struktur integriert die Nutzung natürlicher Energiequellen für den Betrieb des Museums.

Mit seinem Standort an der Pier Mauá ist das Museum Teil des Projekts Porto Maravilha der Stadt Rio zur Revitalisierung des Hafenbereichs, eine Zone von fünf Millionen Quadratkilometern, die mit einer neuen urbanen Infrastruktur versehen wird. Mit der Umgestaltung und Ansiedlung kultureller Angebote - wie das Museum von Morgen - wurde dieses in der Vergangenheit dem Verfall anheim gegangene Gebiet in das Stadtzentrum integriert und hat sich zu einem Stadtviertel von höchster Attraktivität gewandelt.

"Die Stadt Rio zeigt vor, wie sich urbane Qualität durch drastische Interventionen und das Schaffen von Kulturangeboten wie das Museum von Morgen oder das neue Kunstmuseum zurückgewinnen lässt. Diese Vision hat uns bei unseren ersten Entwürfen dazu inspiriert, vor dem Museum einen freien Platz vorzuschlagen, um eine zusammenhängende urbane Fläche zu schaffen, die diesen Transformationsprozess spiegelt", erklärt Santiago Calatrava.

Das Museum von Morgen ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Rio de Janeiro und der Stiftung Roberto Marinho, die von der Bank Santander und BG Brasilien gesponsert wird. Das Projekt wird von der Regierung Brasiliens durch das Umweltministerium sowie mit Mitteln der Landesregierung zur Förderung von Wissenschaft und Projekten (Financiadora de Estudios y Proyectos - Finep) unterstützt.

Das Museum bietet 5.000 Quadratmeter Fläche für temporäre und permanente Ausstellungen. Zusammen mit weiteren Flächen ergibt sich eine Fläche von ca. 15.000 Quadratmetern, die sich der Länge nach auf der Pier erstreckt. Diese charakteristische Ausrichtung des Gebäudes sowie die langen Dachvorsprünge - 75 Meter zum Platz und 45 Meter in Richtung Meer - betonen seine Ausrichtung von der Pier zur Bucht. Das obere Stockwerk ist für die Dauerausstellung vorgesehen und hat eine spektakuläre Deckenhöhe von zehn Metern, die einen Panoramaausblick auf die Guanabara-Bucht ermöglicht.

Die Gesamthöhe des Gebäudes ist auf 18 Meter beschränkt, um den Blick von der Bucht auf das Kloster von Sao Bento zu erhalten, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

"Das Gebäude sollte so ätherisch wie möglich sein, als würde es wie ein Schiff, ein Vogel oder eine Pflanze auf dem Meer treiben. Aufgrund der wechselnden Ausstellungen haben wir im Inneren des Gebäudes eine archetypische Struktur gewählt, die durch ihre Schlichtheit eine vielseitige Funktionalität des Museums erlaubt, in dem auch Kongresse abgehalten oder Forschungsarbeiten ausgeführt werden können", sagt Santiago Calatrava. Doch noch mehr als eine Metapher oder architektonische Vision ist das Gebäude "Resultat eines sehr konsistenten Dialogs, der ein Museum der Zukunft im Sinne einer Bildungsstätte als Ziel erklärt", ergänzt der Architekt.

Ein Gebäude der Nachhaltigkeit

Das Gebäude wurde nach Kriterien der Nachhaltigkeit erstellt und wird - konsistent zur inhaltlichen Ausrichtung des Museums - unter Nutzung natürlicher Energiequellen betrieben. Das Wasser in der Bucht dient zur Regulierung der Innentemperatur und als Zulauf für die Wasserflächen um das Museum, in denen sich die Struktur spiegelt. Zudem werden natürliche Lichtquellen favorisiert und in die mobilen Flügel der Decke sind Photovoltaikmodule integriert, die im Winkel an den jeweiligen Stand des Sonnenlichts angepasst werden können und Solarenergie für die Versorgung des Gebäudes generieren.

Das Design des Gebäudes zeigt sich insgesamt gewagt aber respektvoll, kraftvoll und dennoch elegant und wertet seine Umgebung in gleichem Maße auf, wie es sich in diese integriert. Dem Besucher soll es ein einzigartiges Erlebnis bieten und durch seine die Ausstellungen ergänzenden Formen und Materialien, Räumlichkeiten und Lichtverhältnisse Emotionen erzeugen.

Darüber hinaus bietet auch der Außenbereich des Museums zahlreiche pädagogische Elemente. Die neuen Gärten wurden von den Landschaftsarchitekten Burlé Marx mit heimischen Arten des Atlantikraums und des ebenfalls zum Welterbe erklärten Waldbiotops um die Stadt bestückt, betonen die Charakteristika der Küstenzone um Rio de Janeiro und unterweisen den Besucher in Botanik.

Eine Einrichtung zum Erforschen der Zukunft

Die Ausstellungen des Museums drehen sich inhaltlich um Themen wie Bevölkerungswachstum und Anstieg der Lebenserwartung, Konsumverhalten, Klimawandel, Gentechnik und Bioethik, Verteilung des Wohlstands, technologischer Fortschritt und Veränderung der Artenvielfalt. Der Physiker und Kosmologe Luiz Alberto Oliveira ist Kurator der Dauerausstellung, die von Ralph Appelbaum unter der künstlerischen Leitung von Andres Clerici gestaltet wurde.

Zusätzlich zum Hauptausstellungsbereich verfügt das Museum über Flächen für Sonderausstellungen, ein Auditorium für 400 Personen, eine Cafeteria, ein Restaurant und einen Museums-Shop. Zudem befinden sich im Museum ein Labor für Zukunftsforschung sowie Räumlichkeiten für pädagogische Aktivitäten und zur Vorführung von Projekten und Prototypen. Im "Observatorium von Morgen" stehen Dokumentationen zu Technologien und aktueller wissenschaftlicher Forschung zur Verfügung, die auch der Aktualisierung der Dauerausstellung dienen werden.

Bilder können sie unter folgendem Link runterladen: https://owncloud.calatrava.com/owncloud/public.php?service=files&t=e30d1e455432875cc4180758b1d626b0

Kontakt:

Jürg Wildberger

Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten

juerg.wildberger@konsulenten.ch

+41 43 344 42 42


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