Sehr geehrte Damen und Herren,
die Nachrichten könnten unterschiedlicher kaum klingen und doch beschreiben sie dasselbe Phänomen. Während weite Teile Nordamerikas gerade die Folgen des gewaltigen Blizzards 'Jonas' beseitigen und insgesamt sogar 18 Todesopfer zu beklagen sind, berichtet die US-Behörde für Wetter- und Meeresforschung (NOAA) einigen Medien zufolge, dass 2015 das mit Abstand heißeste Jahr seit dem Beginn von Wetteraufzeichnungen war. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass nicht weniger als 10 der 12 Monate neue Hitzerekorde aufstellten. Außerdem wies die Behörde darauf hin, dass in den 18 Jahren seit 1997 der Temperaturrekord 16-mal gebrochen wurde. Die historisch einmütigen Beschlüsse von Paris müssen ohne Frage jetzt sehr schnell umgesetzt werden. Aber auch das Europäische Emissionshandelssystem bedarf angesichts des derzeitigen Preisniveaus dringend politische Unterstützung, damit es als Instrument zur Eindämmung der Erderwärmung überhaupt taugen kann.
Tatsächlich zeigte sich der CO2-Markt in der vergangenen Woche wie der Höhepunkt eines charttechnischen Albtraums noch einmal von seiner unberechenbaren Seite. Am Montag und Dienstag deuteten die Auktionen an der EEXzunächst ein Ende der Talfahrt an und schoben den Preis für EUAwieder in Richtung Sieben-Euro-Marke. Doch was für viele wie der längst erwartete Rebound aussah, entpuppte sich schnell als sogenannte Bullenfalle. Dieser Begriff beschreibt eine Kursentwicklung, welche Investoren zu der Annahme verleiten, dass die Kurse nun weiter steigen werden. Tatsächlich prallt der Preis aber an einer charttechnischen Marke ab, die lediglich den vorherigen Abwärtstrend bestätigt. Auf diese Ernüchterung folgt dann oft ein verstärkender Rückkopplungseffekt, weil Käufer sich nun schnell wieder von ihren Zertifikaten trennen. Und tatsächlich begab sich der CO2-Preis in der zweiten Wochenhälfte wieder in den freien Fall und durchbrach dabei ohne Widerstand auch noch die Sechs-Euro-Linie.
Allerdings schien die Käuferseite auf dieses Signal gewartet zu haben, denn in kürzester Zeit legte der Preis mehr als deutlich zu und etablierte sich zunächst im Bereich um die 6,45 EUR. Im heutigen frühen Handel sahen wir nun bereits wieder eine Korrektur bis auf 5,95 EURfür den Benchmark Kontrakt. Hier könnte (KONJUNKTIV) sich in Verbindung mit dem aktuell positiveren Energieumfeld gerade ein Boden herausbilden, der einen etwas flacheren bullischen Trendkanal einläuten würde. Dieser müsste jedoch in den kommenden Wochen nochmals nach unten bestätigt werden.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 22.01.16 | 15.01.16 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 6,36 EUR | 6,67 EUR | -0,31 EUR |
EUA(Dezember-2015-Future) | 6,41 EUR | 6,72 EUR | -0,31 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,45 EUR | 0,47 EUR | -0,02 EUR |
ICEBrent Crude Oil (Benchmark Future) | 32,82 USD | 29,15 USD | -4,62 USD |
EURO(Currency, Forex) | 1,0799 USD | 1,0912 USD | -0,0113 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETSVerwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Advantag Brokerage GmbH
Advantag AG veröffentlichte diesen Inhalt am 25 Januar 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen. Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 25 Januar 2016 10:47:05 UTC.
Das Originaldokument ist verfügbar unter: http://www.advantag.de/p2271_co2-marktbericht-vom-25-01-2016