Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Chinas Industrie schrumpft im Juni den zweiten Monat in Folge

Das verarbeitende Gewerbe in China ist im Juni den zweiten Monat in Folge geschrumpft und unterstrich damit die Schwierigkeiten, mit denen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den Bemühungen Pekings zur Wiederbelebung des Immobiliensektors zu kämpfen hat. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes blieb im Juni unverändert bei 49,5 Punkte, wie das Statistikamt mitteilte. Das Ergebnis lag unter der Prognose von 49,7 Punkten, die Ökonomen in einer Umfrage von Dow Jones Newswires abgegeben hatten.

Große US-Banken erhöhen Ausschüttungen nach Stresstests

Die größten US-Banken haben nach dem Stresstest erklärt, dass sie die Auszahlungen an die Investoren erhöhen würden, was allgemein erwartet wurde, nachdem die Institute die Tests der Federal Reserve diese Woche bestanden hatten. Die Banken reagieren auf die Stresstests der Fed in der Regel nach einem bekannten Muster. Die Zentralbank teilte zunächst die Ergebnisse der jährlichen Tests mit, wobei die Banken erfuhren, wie sich diese auf das von ihnen zu haltende Kapital auswirken. Die Banken gleichen diese Nachricht dann mit neuen Plänen zur Ausschüttung von Geld an die Anleger durch Dividenden und Aktienrückkaufprogramme aus.

Goldman Sachs: Stresstest spiegelt nicht Entwicklung des Geschäfts wider

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat erklärt, dass die Federal Reserve dem Unternehmen einen Stresskapitalpuffer von 6,4 Prozent mitgeteilt hat, was zu einer Standardized Common Equity Tier 1 Ratio von 13,9 Prozent führt, die am 1. Oktober in Kraft tritt. "Diese Erhöhung scheint nicht die strategische Entwicklung unseres Geschäfts und die kontinuierlichen Fortschritte widerzuspiegeln, die wir gemacht haben, um unsere Stressverlustintensität zu reduzieren, was die Federal Reserve in den letzten drei Tests anerkannt hatte", erklärte Chairman und Chief Executive Officer David Solomon in einem Statement.

BIZ mahnt Zentralbanken zu Realismus

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die Zentralbanken gemahnt, in der Verfolgung ihrer Ziele realistisch zu bleiben und Fine Tuning zu vermeiden. In einem Rückblick auf die ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts, den sie im Rahmen ihres Jahresberichts veröffentlichte, kommt die BIZ außerdem zu dem Urteil, dass die Zentralbanken ihrer Geldpolitik nach dem Ende der Pandemiekrise zu spät gestrafft haben.

Neue deutsche Spionagesatelliten seit sechs Monaten defekt - Bericht

Die vor rund sechs Monaten per Trägerraketen ins All geschossen modernsten Spionagesatelliten der Bundeswehr sind nach Informationen von Bild am Sonntag nicht funktionsfähig. Wegen eines technischen Defekts seien die Satelliten auch in Zukunft nicht mehr einsetzbar, berichtete die Zeitung weiter. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dem Blatt: "Nach dem erfolgreichen Start der letzten beiden SARah Satelliten im Dezember gibt es weiterhin Verzögerungen bei der Inbetriebnahme." Der Hersteller OHB arbeite an einer Lösung, aber bisher hätten diese Bemühungen zu keinem Erfolg geführt.

Drosten: Vogelgrippevirus in USA könnte nächste Pandemie auslösen

Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, hat angesichts der Ausbreitung von H5N1 in den USA das Vogelgrippevirus als möglichen Auslöser für eine kommende Pandemie bezeichnet. Der Erreger sei letzter Zeit in Milchviehbeständen in den USA aufgetreten und dort "sogar schon in Milchprodukten im Handel aufgetaucht", sagte Drosten dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "So etwas hat es vorher noch nicht gegeben, solche extrem großen Ausbrüche bei Kühen - alle Fachleute sind besorgt."

SPD-Chef für neues Sondervermögen zur Stärkung der Wirtschaft

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat als Alternative zu einem Lockern der Schuldenbremse ein milliardenschweres Sondervermögen zur Stärkung von Investitionen und Wirtschaft in Deutschland ins Spiel gebracht. "Erstmal müssen alle Ministerien gucken, wo sie sparen können. Klar ist aber auch, dass wir nicht 30 bis 40 Milliarden aus einem Kernhaushalt streichen können", sagte Klingbeil in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Man müsse daher auch "ideologiefrei" über andere Dinge mal nachdenken. "Der BDI hat gerade ein Sondervermögen für Investitionen vorgeschlagen. Die SPD wäre sofort bereit, darüber zu reden", sagte Klingbeil.

Ramelow fordert 100-Mrd-Sondervermögen für die Deutsche Bahn

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat ein 100-Milliarden-Sondervermögen für die Deutsche Bahn gefordert. "Das wäre mein Ansatz", sagte der Linken-Politiker im Interview mit dem Spiegel. Ramelow schwebt demnach eine Lösung "unabhängig vom Bundeshaushalt" vor. "Das Sondervermögen muss an das Vermögen der Bahn, also das Netz, gekoppelt sein. So schaffen wir eine Institution, die selbst kreditfähig ist", erklärte der Linken-Politiker. So könnten "die Milliarden mobilisiert werden, die die Bahn in den nächsten Jahren dringend braucht". Die derzeitige Finanzierung der Bahn sei eine "Strohfeuerpolitik", sagte Ramelow.

Umfrage: BSW auf Rekordhoch - Linke verliert weiter

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) klettert in der Wählergunst auf einen Rekordwert. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für die Bild am Sonntag ermittelt, kommt die Partei auf 9 Prozent (1 Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche) - den bislang höchsten gemessenen INSA-Wert für das BSW. Stärkste Partei bleibt die CDU/CSU (30 Prozent), es folgen AfD (17 Prozent), SPD (15 Prozent) und Grüne (12 Prozent) mit unveränderten Werten zur Vorwoche. Die FDP liegt bei 6 Prozent (plus 1 Prozentpunkt), die Linke verliert weiter und kommt nur noch auf 2 Prozent (minus 1 Prozentpunkt) - der niedrigste gemessene INSA-Wert für die Partei.

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DJG/DJN/AFP/apo

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June 30, 2024 11:00 ET (15:00 GMT)