NÜRNBERG (dpa-AFX) - Das kalte Winterwetter hat die Arbeitslosenzahl im Januar nach Schätzungen von Experten kräftig steigen lassen. Zum Jahresauftakt dürften rund 2,391 Millionen Männer und Frauen ohne Job gewesen sein, prognostizierten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das wären zwar 181 000 mehr als im Dezember, aber rund 179 000 weniger als vor einem Jahr. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen gibt die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (9.55 Uhr) bekannt.

Wegen der niedrigen Temperaturen ruht vor allem in den Außenberufen, wie im Bau, in Gärtnereien oder in der Landwirtschaft häufig die Arbeit. Betriebe trennen sich deshalb über den Winter von einem Teil ihrer Belegschaft. Ohne diesen saisonalen Effekt wäre die Zahl der Arbeitslosen im Januar der Prognose zufolge um 10 000 bis 15 000 gesunken.

Trotz schwächelnder Konjunktur und dem anstehenden Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union rechnen Jobvermittler für die kommenden Monate weiter mit einer positiven Entwicklung. Die Zahl der Arbeitslosen werde weiter sinken, die Beschäftigung weiter steigen - nur nicht mehr ganz so schwungvoll, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner Arbeitsmarktumfrage für Januar.

Auch die Zahl der offenen Stellen sei weiter sehr hoch, hieß es von der BA, die auf ihren monatlich ermittelten Stellenindex BA-X verwies. In fast allen Branchen werde mehr Personal gesucht als im Jahr zuvor./bak/DP/zb