Paris (Reuters) - Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau rechnet mit weiteren Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den nächsten Monaten im Kampf gegen die hohe Teuerung.

"Im Jahr 2023 werden in den kommenden Monaten neue Zinsanhebungen in einem pragmatischen Tempo sehr wahrscheinlich notwendig sein, um die Inflation in Richtung zwei Prozent zu bringen", sagte das EZB-Ratsmitglied am Mittwoch im Finanzausschuss des französischen Senats. Nachdem die Zinsen im Euroraum in den vergangenen Monaten bereits zusammengenommen um 2,50 Prozentpunkte angehoben worden seien, hätten sie inzwischen ein neutrales Niveau erreicht.

Die EZB hob die Schlüsselzinsen zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte an. Noch im Oktober und September hatte sei die Sätze in Mammut-Schritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte zudem weitere Zinserhöhungen im Umfang von jeweils 0,50 Prozentpunkten in Aussicht. Die Inflation in der Euro-Zone lag im Dezember bei 9,2 Prozent - das ist mehr als vier Mal so viel wie das von der EZB angestrebte Ziel von zwei Prozent. Das nächste EZB-Zinstreffen ist am 2. Februar in Frankfurt.

(Bericht von Leigh Thomas; Bearbeitet von Frank Siebelt. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)