BERLIN (dpa-AFX) - Die Mehrheit der Menschen in Deutschland blickt nicht optimistisch in die Zukunft und sieht die Rolle des Landes als eine führende Wirtschaftsnation infrage gestellt. Nur 31 Prozent sind überzeugt, dass sich Deutschland in den nächsten zehn Jahren gut entwickeln wird, wie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) ergab. Zudem glauben nur noch 39 Prozent der über 1000 Befragten, dass Deutschland in 10 bis 15 Jahren noch zu den führenden Wirtschaftsnationen gehören wird. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 59 Prozent.

Dass Deutschland aus den Krisen der vergangenen Jahre gestärkt hervorgehen wird, glauben nur 14 Prozent der Befragten. Der Staat lähmt sich nach Ansicht von 79 Prozent durch eine Vielzahl an Vorschriften und eine überbordende Bürokratie selbst. Besonders verschlechtert hat sich die Stimmung mit Blick auf das Gesundheitssystem. Während im Jahr 2017 noch 81 Prozent dort eine besondere Stärke Deutschlands sahen, waren es in der aktuellen Befragung nur noch 60 Prozent. Der Anteil derer, die darin eine Schwachstelle sehen, hat sich in dieser Zeit von 18 auf 39 Prozent mehr als verdoppelt.

Ungeachtet der negativen Zukunftserwartungen wird die gegenwärtige Lage im Land von einer großen Mehrheit positiv gesehen: 83 Prozent halten den Lebensstandard und die Lebensqualität für eine Stärke Deutschlands./tos/DP/mis