Berlin (Reuters) - Börsianer blicken zum Jahresauftakt trotz der vierten Corona-Welle wieder mit etwas mehr Zuversicht auf die Konjunktur im Euro-Raum.

Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag veröffentlichte Barometer stieg im Januar überraschend um 1,4 auf 14,9 Punkte. Von Reuters befragte Experten hingegen hatten einen weiteren Rückgang auf 12,0 Zähler erwartet, nachdem das Barometer im Dezember auf den tiefsten Wert seit April gesunken war. Die 1163 befragten Anleger und Investoren bewerteten die Lage wieder besser, die Aussichten für die kommenden sechs Monate allerdings etwas schlechter als im Vormonat.

Auch im neuen Jahr gingen die Investoren und Anleger prinzipiell von einer Wirtschaftsdynamik aus - trotz neuer Virusvarianten und steigender Infektionszahlen, sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Zugleich blieben die alten Probleme aus dem Jahr 2021. "Lieferengpässe und unverändert hohe Inflationszahlen machen den Unternehmen schwer zu schaffen." In Summe werteten die Anleger die Konjunktur aber als stabil. Für Deutschlands Wirtschaftsentwicklung zeige sich ein ähnliches Bild. Der Gesamtindex stieg erstmals nach fünf Rückgängen, während die Erwartungen stagnierten und die Lage besser beurteilt wurde.

Die vierte Corona-Welle und die neue Virus-Variante Omikron trüben die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland derzeit ein. Einige Fachleute gehen davon aus, dass die Wirtschaft im Winterhalbjahr stagnieren oder sogar schrumpfen könnte. Sobald sich die Pandemie-Lage verbessern sollte und Einschränkungsmaßnahmen wegfallen, dürfte sich die Konjunktur allerdings spürbar erholen.