Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion steigt im November leicht

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im November wie erwartet leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 0,4 (Oktober: minus 0,2) Prozent. Der ursprünglich für September gemeldete monatliche Produktionsrückgang von 0,1 Prozent wurde auf 0,4 Prozent revidiert.

LBBW: Rezession in Deutschland könnte ausfallen

LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch findet den leichten Anstieg der deutschen Produktion im November bemerkenswert. "Vor ein paar Monaten musste man befürchten, dass die Industriekonjunktur angesichts einer drohenden Gasmangellage einknicken könnte", schreibt Niklasch in einem Kommentar. Dass es so nicht gekommen sei, zeige die bemerkenswerte Flexibilität der Industrie, die in einem erheblichen Maße zur Senkung des Gasverbrauchs beigetragen habe. "Gemäß den aktuellen Konjunkturdaten und den Nachrichten zur Energieversorgung stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir ohne Rezession durch diesen Winter kommen."

VP Bank: Deutsche Lieferketten laufen wieder besser

Nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, profitiert die deutsche Industrie von zunehmend besser funktionierenden Lieferketten. "2022 stand im jeweiligen Monatsvergleich bis November lediglich vier Mal ein Minuszeichen vor den Produktionsdaten", schreibt Gitzel in einem Kommentar zum Anstieg der Industrieproduktion im November. 2021 habe die Industrieproduktion im gesamten Jahr lediglich fünf Mal zugelegt. Der Ökonom rechnet damit, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Monaten fortsetzen wird.

Lkw-Maut-Fahrleistungsindex fällt im Dezember um 4,9 Prozent

Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Dezember gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 4,9 Prozent gefallen. Dies ist der stärkste Rückgang seit dem Einbruch der Fahrleistung im April 2020 infolge der Corona-Pandemie, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.

Ifo-Institut: Geschäftsklima für Selbstständige deutlich erholt

Das Geschäftsklima für Selbstständige hat sich zum Jahresende nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung deutlich erholt. Der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige stieg im Dezember auf nicht saisonbereinigte minus 11,4 Punkte, nach minus 21,6 im November, wie das Institut mitteilte. "Es zeigt sich ein Silberstreif am Konjunkturhorizont", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Existenzsorgen haben auf hohem Niveau etwas abgenommen."

SNB: Keine Gewinnausschüttung für 2022 wegen Jahresverlust

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird für das Geschäftsjahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen einen Verlust in der Größenordnung von 132 Milliarden Franken ausweisen. Eine Gewinnausschüttung für das Jahr sei deshalb nicht möglich, teilte die SNB mit. Für 2021 hatte sie 6 Milliarden Franken an Bund und Kantone gezahlt.

Stoltenberg erwartet Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands schon 2023

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit einem Beitritt Schwedens und Finnlands zum Verteidigungsbündnis schon in diesem Jahr. Er erwarte, dass der Beitritt der beiden Länder 2023 erfolgen werde, sagte Stoltenberg der Nachrichtenagentur AFP. Auf ein genaues Datum wolle er sich aber nicht festlegen, da noch die "souveräne Entscheidung" des türkischen und des ungarischen Parlaments zur Aufnahme Schwedens und Finnlands in die Nato ausstehe. Finnland und Schweden hätten sich "eindeutig zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit der Türkei verpflichtet", sagte Stoltenberg.

Japanischer Regierungschef Kishida tritt Reise nach Europa und Nordamerika an

Japans Regierungschef Fumio Kishida ist am Montag zu einer mehrtägigen Reise nach Europa und Nordamerika aufgebrochen. Kishida, dessen Land in diesem Jahr den Vorsitz der G7-Gruppe innehat, erklärte, er erwarte von den Verbündeten Japans eine Bekräftigung ihrer Unterstützung für die Ukraine und "Solidarität mit dem Rest der Welt" etwa im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Bewältigung der internationalen Nahrungsmittel- und Energiekrise.

Bolsonaro-Anhänger stürmen Kongress, Präsidentenpalast und Oberstes Gericht

Hunderte Anhänger des rechtsextremen brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro haben am Sonntag den Kongress in der Hauptstadt Brasilia gestürmt. Sie überwanden Polizeiabsperrungen und gelangten in das Kongressgebäude, wie auf Fotos zu sehen war, die in Online-Netzwerken verbreitet wurden. Auf den Bildern war zudem zu sehen, wie Demonstranten den nahegelegenen Präsidentenpalast Planalto und das Oberste Gericht stürmten. Der gewaltsame Protest der Bolsonaro-Anhänger richtet sich gegen den Wahlsieg des seit Jahresanfang amtierenden linksgerichteten Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva.

Lula inspiziert Schäden nach Sturm durch Bolsonaro-Anhänger

Nach dem Sturm hunderter Anhänger des rechtsradikalen brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro hat sein Nachfolger Luiz Inacio Lula da Silva die Schäden in der Hauptstadt Brasília begutachtet. Auf Bildern des Fernsehsenders TV Globo war Lula am späten Sonntagabend (Ortszeit) im Gespräch mit Richtern vor dem Obersten Gerichtshofs zu sehen, der zuvor ebenso wie der Kongress und der Präsidentenpalast angegriffen worden war. Bolsonaro, der sich seit dem Ende seiner Amtszeit in den USA befindet, verurteilte die Ausschreitungen.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/Arbeitslosenquote Dez 2,1% (Nov: 2,0%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 09, 2023 03:00 ET (08:00 GMT)