Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Konjunkturindex Deutschland steigt im Januar weiter

Der Optimismus von Investoren für die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft scheint ungebrochen. Der von dem Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator steigt im Januar auf 9,2 (Dezember: 6,9) Punkte, wobei der Lageindex auf minus 15,8 (minus 17,3) Punkte anzieht, den höchsten Stand seit März 2020. Der Erwartungsindex erreicht mit 37,5 (34,3) Punkten sogar ein Allzeithoch. Auch wenn sich die Lagewerte zum sechsten Mal in Folge verbessert hätten, zeige der negative Wert, dass die rezessiven Tendenzen hierzulande keineswegs gänzlich verschwunden seien, schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Veröffentlichung

VDMA: Erstmals Orderzuwachs aus In- und Ausland im Berichtsjahr

Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau gibt es ein vorsichtiges Aufatmen. Im November 2020 verbuchten die Unternehmen erstmals seit Beginn des Berichtsjahres wieder Orderzuwächse sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Insgesamt legte der Auftragseingang im November um real 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert zu, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) berichtete.

Rabobank: Fed-Aussagen zu Renditeanstieg im Fokus

Die Analysten der Rabobank sind besonders an Aussagen der US-Notenbank zum aktuellen Anstieg der Treasury-Renditen interessiert. "In dieser Woche sprechen einige Fed-Offizielle, und das könnte die Meinung des Markts hinsichtlich der Frage beeinflussen, ob die Änderung des Fiskalausblicks die Fed dazu bringen könnte, ihre Guidance im Laufe des Jahres zu ändern", heißt es in einem Kommentar der Bank. Sie weisen darauf hin, dass die realen Renditen wegen der gestiegenen Inflationserwartungen weiterhin extrem niedrig seien, dass aber der Anstieg der nominalen Renditen zu Gewinnmitnahmen in Dollar-Short-Positionen geführt habe.

Commerzbank: Herdenimmunität doch schon zur Jahresmitte

Die Versorgung der EU mit Corona-Impfstoffen stellt sich nach Aussage des Commerzbank-Research besser dar als bisher angenommen. Die Volkswirte weisen darauf hin, dass die EU-Kommission inzwischen weitere 300 Millionen Dosen bei Biontech bestellt habe und dass zudem die Europäische Arzeimittelbehörde EMA zulasse, dass sechs statt bisher fünf Dosen aus einer Ampulle des Biontech-Impfstoffes gezogen würden. "Wir aktualisieren unsere Schätzungen und sehen jetzt die Möglichkeit, dass sich Herdenimmunität zur Jahresmitte einstellt", heißt es in dem Kommentar. Zuvor hatten die Experten Herdenimmunität erst im Herbst für möglich gehalten.

Scholz: Impfung ist der einzige Weg aus der Corona-Krise

Vizekanzler Olaf Scholz sieht im Impfstoff den einzigen Weg aus der Corona-Pandemie. Die Politik könne mit verschiedenen Maßnahmen dazu beitragen, dass "sich das Virus nicht zu schnell verbreitet", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF. Vordringliche Aufgabe der Bundesregierung sei es dafür zu sorgen, dass "genügend Impfstoff rechtzeitig zur Verfügung steht". Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz sieht im Impfen den schnellsten und besten Weg aus der Krise.

Merkel: Sperrung von Trump-Konten durch Social Medien problematisch

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält es für problematisch, dass die Betreiber von sozialen Netzwerken eigenmächtig die Sperrung der Kanäle von US-Präsident Donald Trump angeordnet haben. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, dass solch eine Entscheidung auf der Basis von Gesetzen und nicht nach Einschätzung von Unternehmensführungen zu treffen sei. Zuvor hatte der Kurznachrichtendienst Twitter den Account von Trump dauerhaft gesperrt. Als Grund nannte Twitter das "Risiko weiterer Anstiftung zur Gewalt". Auch Facebook und Instagramm haben die Accounts von Trump gesperrt.

Wirtschaftsressort lehnt Forderung nach Homeoffice-Pflicht ab

Das Haus von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Forderungen nach einem Homeoffice-Gebot zur Eindämmung der Pandemie zurückgewiesen. Die Nutzung eines heimischen Arbeitsplatzes werde "im direkten Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer" oder im Austausch mit den Betriebsräten geklärt, sagte Altmaiers Sprecherin Beate Baron in Berlin. Es müsse jeweils geklärt werden, welches Modell den betrieblichen Anforderungen gerecht werde und zugleich Kontakte reduzieren könne, beispielsweise auch durch ein Wechselteammodell. "Die Entscheidung liegt nicht bei uns, sondern vor Ort bei den Betroffenen."

Öffentlicher Dienst will von Politik schlüssige Digitalstrategie

Der öffentliche Dienst hat von Bund und Ländern eine schlüssige und koordinierte Digitalstrategie für die Verwaltung gefordert. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass die technische Ausstattung noch nicht ausreichend sei. Im europäischen Vergleich sei Deutschland im unteren Drittel, so der Bundesvorsitzende des DBB Ulrich Silberbach auf der Jahrestagung des DBB Beamtenbund und Tarifunion. Insgesamt müsse die Innovationsfähigkeit, Selbstorganisation und Autonomie der Verwaltung gestärkt werden. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer räumt ein, dass in der Krise die technischen Defizite besonders zu sehen seien.

Europaparlament beginnt mit Prüfung von Post-Brexit-Abkommen

Das Europaparlament hat am Montag mit der Prüfung des mit Großbritannien vereinbarten Handelsabkommens für die Zeit nach dem Brexit begonnen. Als erstes befasste sich der Fischereiausschuss am Vormittag mit der an Weihnachten geschlossenen Vereinbarung, die seit Neujahr vorläufig in Kraft ist. Der Vorsitzende des Handelsausschusses, Bernd Lange (SPD), erklärte, die Ratifizierung durch das EU-Parlament sei "kein Selbstläufer".

Moskau: Schon 1,5 Millionen Menschen mit russischem Corona-Impfstoff geimpft

Weltweit sind nach russischen Angaben schon 1,5 Millionen Menschen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gegen das Coronavirus geimpft worden. Der russische Staatsfonds RDIF, der die Entwicklung des Vakzins finanziert hatte, bestätigte diese Zahl, machte zunächst aber keine Angaben zur Verteilung der Geimpften auf die verschiedenen Länder.

+++ Konjunkturdaten +++

Mexiko Industrieproduktion Nov +1,1% gg Vormonat

Mexiko Industrieproduktion Nov -3,7% (PROG: -4,2%) gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)