Bern (awp/sda) - Dienstag, 25. Oktober 2016

VERZÖGERUNG: Die Übernahme des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta durch den staatlichen chinesischen Chemieriesen ChemChina verzögert sich. Der Zulassungsprozess dürfte sich bis ins erste Quartal 2017 hinziehen, nachdem die Chinesen bisher auf Zugeständnisse an die EU-Wettbewerbshüter verzichtet haben. Die Aufsichtsbehörden in der EU und andernorts haben vor kurzem viele zusätzliche Informationen angefordert. Nun dürfte eine vertiefte Prüfung des 43-Milliarden-Dollar-Deals folgen. Jetzt rechnet Syngenta damit, dass sich der regulatorische Prozess bis ins erste Quartal 2017 erstrecken wird. Bislang hatte ChemChina Syngenta bis Ende Jahr übernehmen wollen. Einer vertieften Überprüfung durch die EU blickt Syngenta-Chef Erik Fyrwald zuversichtlich entgegen: "Wir haben nur sehr wenige Überlappungen mit ChemChina."

FRANKEN ZU STARK: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) handelt laut ihrem Vizepräsidenten Fritz Zurbrügg mit ihrer Negativzinspolitik im Interesse des Landes und nicht nur einzelner Wirtschaftsbranchen. Ein noch stärkerer Franken wäre ein grösseres Problem als die durch die Negativzinsen verursachten Schwierigkeiten, sagte Zurbrügg in einem Interview. Zurbrügg räumte Schwierigkeiten für Sparer, Pensionskassen oder Banken durch die aktuellen Zinsniveaus ein. "Diese sind aber nicht von der Einführung der Negativzinsen verursacht, sondern von der Tatsache, dass aus verschiedenen Gründen die Zinssätze weltweit andauernd sinken." Die derzeitigen Nachteile würden zudem mehrfach aufgewogen, wenn in Zukunft wieder die "Normalität" mit einer positiven Inflation und einem starken Wirtschaftswachstum zurückkehre.

NEUES ANGEBOT: In der kommenden Wintersaison sollen auch Tagesausflügler den Tourismus ankurbeln. 19 Schweizer Skidestinationen bieten ihren Gästen deshalb eintägige Skierlebnisse mit vielen Extras zum Pauschalpreis. Diese "One Day Ski Experience" beinhaltet beispielsweise eine komplette Ausrüstung, Halbtageskarte und eine Lektion Skiunterricht mit mehrsprachigen Instruktorinnen und Instruktoren ab 150 Franken. Das Angebot ist insbesondere auf asiatische Wintergäste sowie die zahlreichen internationalen Expats, welche die Schweiz besuchen, zugeschnitten. Die Winterkampagne von Schweiz Tourismus vermarktet die Schweiz weltweit als "Home of Snowsports". Sie richtet sich an "Thrillers" (geübte, rasante Fahrer) und "Chillers", denen Panorama oder Einkaufsmöglichkeiten im Skiort ebenso wichtig sind wie Schneesport.

PROFITABLER UNTERWEGS: Panalpina hat im dritten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode den Gewinn um 2,7 Prozent auf 24,6 Millionen Franken erhöhen können. Dies gelang dem Transport- und Logistikunternehmen, obwohl die Frachtvolumen deutlich zurückgegangen sind. Auch der in diesem Geschäft wichtige Rohertrag - die Differenz zwischen Einnahmen und Kosten für den Kauf von Transportkapazitäten in Flugzeugen und auf Schiffen - reduzierte sich deutlich um 4,3 Prozent auf noch 355,4 Millionen Franken. Den Gewinn steigern konnte Panalpina dank einer Verbesserung der Profitabilität in den Geschäftsbereichen Luftfracht und Logistik - dem Geschäft mit dem Strassentransport und den Lagerhäusern.

PASSAGIERWACHSTUM: Auf dem Flughafen Basel-Mülhausen hat sich des Wachstum bei den Passagierzahlen verlangsamt. In den ersten neun Monaten schrumpfte das Plus im Vergleich zum Halbjahr von 5 auf 3 Prozent. Bei der Fracht musste gar ein Rückgang verbucht werden. Per Ende September verzeichnete der EuroAirport (EAP) insgesamt 5'613'503 Passagiere, 179'112 mehr als in der Vorjahresperiode. Die Flughafendirektion führt die "eher moderate Entwicklung" auf den Terrorismus zurück, der in bestimmten Ländern zu einer geringeren Nachfrage geführt habe. Dennoch rechnet der EAP für 2016 weiterhin mit dem sechsten Passagierrekord in Folge. Allerdings wird die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr von ursprünglich 8 auf neu 3 Prozent gesenkt. Erwartet werden rund 7,3 Millionen Passagiere.

GUTER GESCHÄFTSGANG: Der Autozulieferer Feintool profitiert vom guten Geschäftsgang der globalen Autoindustrie. Das Unternehmen hat seinen Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf 138,4 Millionen Franken gesteigert. Über die ersten neun Monate erhöhte sich damit der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,4 Prozent auf 416,9 Millionen Franken. Währungsbereinigt entspricht dies einem Wachstum von 7,9 Prozent. Das umsatzstärkste Segment System Parts, welches in der Serienteilefertigung tätig ist, steigerte seinen Umsatz um 8,4 Prozent während die Absatzzahlen im Segment Fineblanking Technology, welches den Investitionsgüterbereich abdeckt, im dritten Quartal um 5,5 Prozent schrumpfte. Das Lysser Unternehmen rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum von 10 Prozent auf 555 Millionen Franken bei einer EBIT-Marge von 7,5 Prozent.

MEHR UMSATZ: Der Kabelhersteller Huber+Suhner hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreswert um 5 Prozent auf 558,8 Millionen Franken gesteigert. Dazu beigetragen haben die beiden Geschäftsbereiche Fiberoptik und Hochfrequenz. die um 9 und 4 Prozent gewachsen sind, während der Bereich Niederfrequenz um 1 Prozent schrumpfte. Im dritten Quartal hat sich der Erlös gegenüber dem ersten Halbjahr allerdings unterdurchschnittlich entwickelt. Das rückläufige Geschäftsvolumen sei neben saisonalen Effekten und einer verhaltenen Nachfrage im Bahnmarkt vor allem darauf zurückzuführen, dass sich anstehende Grossprojekte in der Telekom-Infrastruktur in Indien verzögern. Für 2016 erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von rund 5 Prozent.

MEHR WACHSTUM: Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat in den ersten neun Monaten 2016 beim Umsatz und Gewinn zulegen können. Unter dem Strich blieben dem Unternehmen 586 Millionen Franken. Das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg auf 7,054 Mrd. Franken, was einem Plus von 3,7 Prozent entspricht. Den grössten Wachstumsbeitrag erzielte die Region Europa, gefolgt von den Regionen Amerika und Asien-Pazifik, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Schindler geht davon aus, dass der Markt im laufenden Jahr weiterhin leicht rückläufig sein wird. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet das Unternehmen unverändert ein Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent in Lokalwährungen.

VERRINGERTES RISIKO: Das Risiko einer Immobilienblase in der Schweiz hat sich weiter abgeschwächt. In keinem einzigen Bezirk der Schweiz gilt die Situation laut einer Studie als kritisch. Vergangenes Jahr war die Blasengefahr in einigen Gebieten wieder gestiegen. Jetzt scheine sich der Markt beruhigt zu haben, heisst es im Immobilienreport der ETH Zürich und des Internetvergleichsdienstes Comparis. Einerseits wird die Nachfrage im Immobilienmarkt durch das niedrige Hypothekarzinsumfeld und die wachsende Bevölkerung angekurbelt. Andererseits dämpfen Faktoren wie verschärfte Vergabekriterien für Hypotheken und die wachsende Arbeitslosenzahl die Nachfrage.

SCHWERPUNKT BABYNAHRUNG: Der Luzerner Nahrungsmittelkonzern Hochdorf will neu auf Babynahrung setzen und kommt seinem Ziel der Übernahme von Pharmalys Laboratories einen Schritt näher. Hochdorf wird noch in diesem Jahr 51 Prozent der Pharmalys Laboratories SA übernehmen, 51 Prozent der Pharmalys Tunisia und 51 Prozent der noch zu gründenden Pharmalys Afrika Sarl. Die beiden letzteren haben ihren Sitz in Tunesien. Die Pharmalys-Gruppe hat ihren Sitz in Baar ZG. Zwar produziert Hochdorf seit mehr als 100 Jahren Babynahrung, ist jedoch nicht selber am Markt für Endkonsumenten tätig. Hochdorf will mit der Mehrheitsbeteiligung an seinem Kunden Pharmalys einen Schritt näher an die Konsumenten.

NEUER CHEF: Der Gastronomiekonzern SV Group hat Patrick Candrian auf den 1. November hin zum neuen Geschäftsführer ernannt. Candrian nimmt auch in der Konzernleitung Einsitz, wie es in der Mitteilung heisst. Der 44-jährige Candrian ersetzt Stefan Siebenhaar, der laut Mitteilung innerhalb der Gruppe eine neue Funktion übernimmt. Candrian studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich und absolvierte anschliessend einen Master of Management in Hospitality in den USA. Er begann seine Karriere bei PwC, arbeitete später unter anderem als Berater bei einer Beratungsfirma für Restaurantketten in den USA. Zuletzt war er als Chief Commercial Officer (CCO) bei der Flughafen Zürich AG tätig.

NEUER HAUPTSITZ: Lidl Schweiz mit seinen derzeit 106 Filialen wächst weiter, das wirkt sich auch am Hauptsitz des Discounters in Weinfelden aus, wo der Platz immer knapper wird. Das Unternehmen hat entschieden, in der Nähe des jetzigen Standorts ein neues Gebäude zu errichten. Am Hauptsitz sind heute 200 Mitarbeitende beschäftigt, Tendenz steigend. Lidl Schweiz plant in Weinfelden einen Neubau für 300 Mitarbeitende und verlegt voraussichtlich seine komplette Verwaltung in den Thurgau, wie der Discounter mitteilte. Das Gebäude soll im ersten Halbjahr 2018 bezugsbereit sein.

HÖHERE FORSCHUNGSBUDGETS: Unternehmen wollen 2016 soviel Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben wie noch nie. Das Budget der 1000 in der Forschung besonders aktiven Firmen erreicht mit 680 Milliarden Dollar einen neuen Höchststand. Der Anstieg der Budgets für Forschung und Entwicklung gegenüber dem letzten Jahr ist jedoch gering. Er beträgt lediglich 0,04 Prozent. Von Schweizer Unternehmen stammen 9,6 Milliarden Dollar, was 4,4 Prozent der globalen Budgets ausmacht. Vermehrt investiert wird in digitale Produkte. So macht die Ausgaben für die Entwicklung von Software und digitale Dienstleistungen bereits 59 Prozent der Forschungsausgaben aus. Bis 2020 sollen sie sogar auf 63 Prozent ansteigen.

WEITERE MILLIARDEN: Griechenland erhält vom Euro-Rettungsfonds ESM weitere Hilfsgelder in Höhe von insgesamt 2,8 Milliarden Euro. Das ESM-Direktorium habe den Weg für die Auszahlung frei gemacht, teilte der Fonds mit. Dies zeige, dass Griechenland mit den Reformen stetig weiterkomme, erklärte ESM-Chef Klaus Regling. Die Regierung habe bei der Rentenreform, im Banken- sowie im Energiesektor und bei der Steuererhebung wichtige Fortschritte erzielt. Zudem seien weitere Schritte unternommen worden, um den neuen Privatisierungsfonds einsatzbereit zu machen. Eigentlich sollte bereits im September der Weg frei gemacht werden für die Auszahlung der Gelder. Doch die Euro-Finanzminister hatten auf ihrem Treffen in Luxemburg nach der Überprüfung von Reformauflagen lediglich grünes Licht für 1,1 Milliarden Euro gegeben.

KEINE SCHNELLE LÖSUNG: Trotz einer letzten Verhandlungsfrist schwinden die Chancen für ein rasches Ende des Ceta-Dramas. "Ich glaube nicht, dass wir diese Woche noch eine Lösung haben werden", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz im Deutschlandfunk. Schulz verteidigte die Verzögerungen. Der Freihandelspakt sei eine grosse Handelsvereinbarung. "Wenn man dazu 14 Tage mehr Zeit braucht, verschiebt man eben so einen Gipfel." Er sehe Ceta jedoch nicht als gescheitert an. Der entscheidende Stolperstein war zuletzt die Ablehnung Cetas durch die belgische Region Wallonie. Ihr am Montag bekräftigtes Veto blockiert die Zustimmung Belgiens und damit der gesamten EU.

TRÜBE STIMMUNG: Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Oktober stärker als erwartet eingetrübt. Das Barometer für das Konsumentenvertrauen fiel auf 98,6 Zähler von 103,5 Punkten, wie das Institut Conference Board mitteilte. Der private Konsum ist der Eckpfeiler der amerikanischen Wirtschaft. Er macht etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Daher blickt auch die Notenbank Federal Reserve mit besonderem Interesse auf die Entwicklung, macht sie künftige Zinserhöhungen doch von der Konjunkturentwicklung abhängig. Viele Experten rechnen damit, dass sie zum Jahresende den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld anheben wird. Er liegt seit Dezember 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.

DRITTE LANDEBAHN: Die britische Regierung hat den Ausbau des Londoner Flughafens Heathrow genehmigt. Vorgesehen sei der Bau einer dritten Start- und Landebahn, teilte das Verkehrsministerium mit. Die Öffentlichkeit soll demnach ein Mitspracherecht erhalten. Der Entscheidung, die mit Spannung erwartet wurde, waren langjährige Studien und Diskussionen vorausgegangen. Heathrow liegt im Westen der Metropole und ist das grösste Luftdrehkreuz Europas. Der Flughafen ist allerdings an seiner Kapazitätsgrenze. Eine Alternative wäre gewesen, den internationalen Flughafen Gatwick südlich von London auszubauen.

MEHR GEWINN: Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler hat seinen operativen Gewinn im dritten Quartal überraschend kräftig gesteigert und seine Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) kletterte um 29 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Für 2016 peilt das Management nun einen Gewinn von mehr als 5,8 (bisher mehr als 5,5) Milliarden Euro an. Damit legt Fiat Chrysler zum zweiten Mal in diesem Jahr die Latte höher. Der Umsatz zwischen Juli und September stagnierte allerdings zum Vorjahr weitgehend bei 26,8 Milliarden Euro. Das Nordamerika-Geschäft steuerte 85 Prozent zum operativen Gewinn bei. Die Renditen stiegen hier auf 7,6 von 6,7 Prozent. Dies ist allerdings immer noch deutlich weniger als der US-Rivale General Motors mit 11,2 Prozent schaffte.

WACHSTUM GEBREMST: Ein Streik beim Autohersteller Hyundai und der Rückruf für das Samsung-Smartphone Galaxy Note 7 haben das Industriewachstum in Südkorea abgebremst. Die langsamere Industrieproduktion schlug neben einer schwächeren Nachfrage und anderen Faktoren auch auf das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2016 durch. Das Bruttoinlandprodukt stieg im Jahresvergleich um 2,7 Prozent, nach 2,8 Prozent im Jahr davor und 3,3 Prozent im zweiten Quartal 2016. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Zentralbank des Landes veröffentlichte.

MEHR BESCHÄFTIGTE: Deutschlands kleinere und mittlere Unternehmen profitieren vom Immobilienboom und der Konsumlust der Konsumenten. Die Zahl der Beschäftigten steigt auf einen Rekord. Die Zahl der Mitarbeiter wird der Förderbank KfW zufolge in diesem Jahr erstmals über die Marke von 30 Millionen steigen. Im vergangenen Jahr steigerten die kleineren und mittleren Firmen ihren Umsatz insgesamt um 3,3 Prozent auf knapp über 4 Billionen Euro. In diesem Jahr rechnet die Förderbank mit weiterem Wachstum.

RASANTES WACHSTUM: Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung weltweit wächst noch rasanter als gedacht. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Fünf-Jahres-Prognose deutlich angehoben. Das rasante Wachstum erneuerbarer Energien übertrifft die Erwartungen der Experten. Die Agentur rechnet bis 2021 mit 13 Prozent mehr Wachstum bei erneuerbaren Energien als noch vor einem Jahr. Der Anteil an der Stromversorgung steige bis dahin von 23 auf 28 Prozent. Ausschlaggebend seien die klaren Vorgaben der Politik und deutlich niedrigere Kosten. Vor allem die USA, China, Indien und Mexiko preschten voran. Mehr als die Hälfte der 2015 neu installierten Stromkapazität habe erneuerbare Energien zur Grundlage gehabt, vor allem Wind- und Sonnenenergie. Im Bereich Heizen und Transport müsse aber noch deutlich mehr an erneuerbaren Energien gearbeitet werden, schreibt die IEA.

NEUAUFSTELLUNG: Die angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (BMPS) stellt sich nach der im Sommer geglückten Rettung neu auf. Im Zuge der Sanierung sollen etwa 500 Zweigstellen geschlossen und rund 2600 Stellen gestrichen werden. Das entspricht zehn Prozent der Arbeitsplätze. Zudem sollen Geschäftsteile verkauft werden. Dadurch will die Bank bis 2019 einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden Euro erzielen. 2015 hatte das Kreditinstitut erstmals seit fünf Jahren wieder Gewinn gemacht und 390 Millionen Euro erwirtschaftet. Allerdings häufte sich in den ersten neun Monaten 2016 bereits ein Verlust von 848,7 Millionen Euro an. Die BMPS kämpft seit Jahren mit Problemen. Das Institut ist mit faulen Krediten in Milliardenhöhe belastet und schnitt beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht Ende Juli mit Abstand am schlechtesten ab.

KOSTENEXPLOSION: Die Folgekosten der Atomkatastrophe von Fukushima werden sich in den nächsten Jahren einer Regierungsprognose zufolge vervielfachen. Während derzeit umgerechnet rund 760 Millionen Franken pro Jahr dafür aufgewendet werden, würden die Kosten künftig auf mehrere Milliarden Franken pro Jahr steigen, sagte Industrieminister Hiroshige Seko. Die Zahlen hatte Seko für eine Kommission aufbereitet, den einen Finanzplan für den Fukushima-Betreiber Tepco aufstellen soll, der nach der Katastrophe im Jahr 2011 unter staatliche Kontrolle steht. Nicht eingerechnet sind demnach Kosten, die für die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe anfallen werden. Damit soll 2018 oder 2019 begonnen werden.