ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen ein neues Rentenreformgesetz und neue Steuern sind am Donnerstag zum zweiten Tag in Folge keine Fähren aus Piräus und den meisten anderen Häfen des Landes ausgelaufen. Dies teilte die Gewerkschaft der Seeleute mit. Die Rentenkürzungen sind eine Bedingung der Gläubiger Griechenlands für Finanzhilfen.

Den Protesten schlossen sich am Donnerstagmorgen auch die griechischen Journalisten an. Aus diesem Grund gab es im Radio und Fernsehen keine Nachrichtensendungen. Dieser Streik sollte am Freitagmorgen um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) enden.

Auch Landwirte setzten ihre seit gut einer Woche andauernden Proteste fort. An mehreren Stellen wollten sie vorübergehend wichtige Straßenverbindungen und Grenzübergänge mit ihren Treckern sperren. Rechtsanwälte und Notare legten bis Freitag die Arbeit nieder. Am 4. Februar sind umfangreiche Streiks angesagt, die die Gewerkschaften "Generalstreik" nennen.

Die Rentenreform sieht im Durchschnitt Kürzungen von 15 Prozent für alle Menschen vor, die in Rente gehen werden. Zudem sollen die Rentenbeiträge erheblich angehoben werden. Regierungschef Alexis Tsipras hat wiederholt gewarnt: Das Rentensystem könnte ohne diese Reform bald zusammenbrechen./tt/DP/stk