BERLIN (dpa-AFX) - Behörden wollen immer häufiger wissen, ob Bürger die Existenz von Konten verschweigen. Innerhalb der vergangenen sieben Jahre hat sich die Zahl der staatlichen Kontoabfragen von 70 706 auf 796 600 mehr als verzehnfacht, teilte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Donnerstag mit. Damit bestätigte sie einen Bericht der "Bild"-Zeitung.

Etwa das Jobcenter oder Finanzämter könnten so auf Steuerhintergehen oder Sozialbetrug aufmerksam werden. Der starke Anstieg sei unter anderem damit zu erklären, dass von 2013 an auch Gerichtsvollzieher die Abfragen beantragen könnten. Dass sich die Zahl dann zwischen 2016 und 2018 mehr als verdoppelt hat (von 358 228 auf 796 600), ist den Angaben zufolge damit zu erklären, dass zunehmend elektronische und damit einfachere Wege für die Abfrage genutzt werden.

Der konkrete Kontostand könne aber nicht in Erfahrung gebracht werden. Es sei lediglich möglich, Kenntnis über die Existenz von Konten zu erlangen./mjm/DP/jha