Spanische Landwirte protestieren gegen Pläne zur Einschränkung der Wasserversorgung für die Bewässerung

Tausende von Landwirten haben am Mittwoch in Madrid gegen den Plan Spaniens protestiert, die Wasserentnahme aus dem Tejo zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen im Südosten des Landes zu reduzieren.

Spanien erlebte 2022 sein heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Hitze, begleitet von einer langen Trockenheit während des größten Teils des Jahres, ließ die Wasserreservoirs auf ein kritisches Niveau sinken.

Umweltministerin Teresa Ribera sagte am Dienstag, die Beschränkungen seien notwendig, um das Land auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.

Landwirte und Regionalpolitiker sind jedoch der Meinung, dass dies Auswirkungen auf den Lebensunterhalt haben wird, da die betroffene Region ein wichtiger Nahrungsmittelproduzent ist und als "Obstgarten Europas" bezeichnet wird.

Der Regionalpräsident von Murcia, Fernando Lopez Meiras, sagte bei den Protesten, dass der Wassertransfer aus dem Tejo 70% des von Spanien exportierten Obsts und Gemüses bewässert. Er warnte, dass 25.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten, wenn der Wassertransfer unterbrochen wird.

Das Wassertransportsystem, das über Rohre von den Stauseen in Zentralspanien zu den Obstplantagen in Valencia und Murcia führt, war eines der größten Wasserbauprojekte, das je in Spanien durchgeführt wurde, und trug zur Entwicklung des Landes zu einem wichtigen Obst- und Gemüseexporteur bei.

Die Regierung handelt, nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hat, dass der Tajo einen Wasserdurchfluss haben muss, der als "ökologisch" angesehen wird, was nach Ansicht von Technikern bedeutet, dass er nicht unter 8,65 Kubikmeter pro Sekunde fallen darf. Die Regierung, die sich nicht dazu geäußert hat, wie sich dies auf den Wassertransfer auswirken wird, sagte, dass die Reduzierung schrittweise über fünf Jahre hinweg erfolgen wird.

"Die Entschuldigung für die Umwelt und den Schutz des natürlichen Ökosystems reicht nicht aus", sagte Belen Meseguer, ein Agraringenieur der Kleinbauerngewerkschaft, bei den Protesten gegenüber Reuters.

Die Regierung plant, die Landwirte zu entschädigen, indem sie 8 Milliarden Euro investiert, um die Wiederverwendung von Wasser zu fördern und die Produktion von Entsalzungswasser zu erhöhen, das stattdessen verwendet werden kann.