BERLIN (Dow Jones)--Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat Zweifel an der Zusage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geäußert, allen Bürgern bis zum Sommer ein Impfangebot gegen das Coronavirus unterbreiten zu können. Solche Versprechungen seien "schwierig", da es keine Garantie gebe, "dass wirklich genügend Impfstoff da ist", sagte Schwesig im ZDF-Morgenmagazin. Der Landesregierung in Schwerin lägen dazu bis jetzt keine verlässlichen Informationen vor.

Wenn in fünf Monaten wenigstens die Hälfte der Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern geimpft werden solle, brauche es 600 Dosen pro Tag, rechnete Schwesig vor. Darauf habe sich das Land auch in seiner Logistik eingestellt. "Wir haben aber nur 600 pro Woche." Damit komme man nicht schnell genug voran. "Es reicht ja nicht, dann erst in mehreren Monaten unzählige Impfdosen vor die Tür zu stellen, sondern sie müssen jetzt da sein, dass wir Schritt für Schritt vorankommen", kritisierte die SPD-Politikerin. Spahn hatte am Mittwoch im Bundestag auch erklärt, es seien bereits mehr als 200 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller bestellt worden.

Mecklenburg-Vorpommern kommt bei den Impfungen von allen Bundesländern am schnellsten voran. Laut dem Robert-Koch-Institut wurden bis einschließlich Mittwoch 18,1 Immunisierungen pro 100.000 Einwohnern vorgenommen. Unterdessen erreichten die neuen Covid-19-Todesfälle am Donnerstag mit 1.244 einen neuen Rekord.

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January 14, 2021 02:40 ET (07:40 GMT)