Zürich (awp) - Die Wirtschaftsleistung ist 2018 in allen Schweizer Regionen gestiegen. Eine Auswertung des Bundesamts für Statistik zeigt: Die Regionen Genfersee und Zürich übertrafen das durchschnittliche Wirtschaftswachstum deutlich, Nordwest- und Zentralschweiz hinkten hinterher.

2018 stieg das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz im Landesdurchschnitt um 3,0 Prozent. Wie bei einem Durchschnitt so üblich gibt es Ausreisser nach unten und nach oben. Die Genferseeregion lag dabei im Berichtsjahr 2018 - neuere Zahlen auf Regionen- und Kantonsebene sind noch nicht vorhanden - mit einem BIP-Wachstum von 4,2 Prozent an der Spitze, gefolgt von Zürich mit einem Plus von 4,1 Prozent. Dies geht aus einer Publikation des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Donnerstag hervor.

Dass diese beiden strukturstarken Regionen an der Spitze sind, überrascht eigentlich wenig. Eher überraschend folgt dahinter aber bereits der gemeinhin als eher strukturschwache Region bekannt Tessin mit +3,8 Prozent. Klar unter dem Durchschnitt zu finden sind dagegen die Regionen Nordwestschweiz und Zentralschweiz mit je +2,0 Prozent sowie die Ostschweiz und Espace Mittelland mit je +2,3 Prozent.

Allerdings gibt es recht grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. So wuchs etwa innerhalb der Region Nordwestschweiz der Kanton Basel-Stadt - bekannt für seine starke Pharmaindustrie - mit 3,1 Prozent deutlich stärker als etwa der Kanton Basellandschaft (+0,7%) oder der Aargau (+1,6%).

Am grössten sind die Unterschiede in der Ostschweiz. Während der Kanton Schaffhausen um 4,2 Prozent wuchs, schrumpfte der Kanton Glarus um 2,7 Prozent. Letzterer war damit 2018 der einzige Kanton mit einem schrumpfenden BIP. Gemäss BFS war das vor allem auf einen Rückgang des finanziellen Sektors und eine Stagnation der industriellen Tätigkeiten zurückzuführen.

Uhrenkantone an der Spitze

Aber auch im Espace Mittelland tat sich eine Schere auf. Während die als Uhrenkantone bekannten Neuenburg (+5,1%) und Jura (+4,3%) stark zulegen konnten, entwickelten sich vor allem Bern (+1,8%) und Freiburg (+1,9%) deutlich schwächer. Neuenburg und der Jura gehörte damit - zusammen mit Waadt (+4,9%) - zu den drei am stärksten gewachsenen Kantonen.

Allerdings sind diese beiden Kantone in Bezug auf das absolute BIP in Franken sehr klein. Der Jura war 2018 gerade mal für 0,7 Prozent des gesamten Schweizer BIP verantwortlich, Neuenburg für 2,3 Prozent.

Mit Abstand an der Spitze liegt in dieser Rechnung der Kanton Zürich mit einem Anteil von 22,0 Prozent, vor Bern mit 11,4 Prozent und Waadt mit 8,2 Prozent. Zürich leistete entsprechend mit 0,9 Prozent auch den grössten Wachstumsbeitrag, gefolgt von Waadt (0,4%) und Genf (0,3%).

uh/jr