Kenia wäre das erste afrikanische Land südlich der Sahara, das diese Bezeichnung erhält. Dies spiegelt Washingtons Bestreben wider, die Beziehungen zu dem ostafrikanischen Land zu vertiefen, das seit langem auch enge Beziehungen zu Russland und China unterhält.
Während er Ruto im Weißen Haus zu einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern begrüßte, erklärte Biden gegenüber Reportern, dass er Afrika im Februar nach den US-Präsidentschaftswahlen besuchen wolle. Die beiden Staatsoberhäupter werden sich am Donnerstag erneut im Oval Office treffen, gefolgt von einer gemeinsamen Pressekonferenz und einem Staatsdinner.
Hochrangige Regierungsbeamte sagten, Biden und Ruto würden bei ihrem Treffen eine Reihe von Themen besprechen, vom Handel bis zum Schuldenerlass und dem weiteren Vorgehen für Haiti, die Ukraine, den Sudan und andere Bereiche.
Am Mittwoch sagte Biden, er und Ruto würden eine neue Ära der technologischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern einleiten, die auch die Arbeit an Cybersicherheit, künstlicher Intelligenz und Halbleitern umfassen würde. Die Sicherheitsbezeichnung erwähnte er nicht.
Die USA werden außerdem neue Investitionen in Höhe von 250 Millionen Dollar über die U.S. International Development Finance Corporation (DFC) ankündigen und damit das Portfolio der US-Finanzierungsagentur in Kenia auf über 1 Milliarde Dollar ausweiten, so die DFC.
Beide Länder haben sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Technologie in einer Weise entwickelt und eingesetzt wird, die Transparenz, Rechenschaftspflicht und Menschenrechte fördert, sagte ein US-Beamter.
Kenia hat sich, wie die Vereinigten Staaten, zu einem "Innovationsmotor" entwickelt, sagte der Beamte und verwies auf das 1 Milliarde Dollar teure Technologiezentrum "Silicon Savannah", in dem mehr als 200 Startups aus verschiedenen Sektoren, darunter saubere Energie, Mikroelektronik, Finanztechnologie und E-Commerce, angesiedelt sind.
Zu den teilnehmenden Unternehmen gehörten Alphabet, Baylis Emerging Markets, ein auf afrikanische Märkte spezialisiertes Private-Equity-Unternehmen, BasiGo, ein kenianisches Elektrobusunternehmen, Teneo, ein globales CEO-Consulting- und Beratungsunternehmen, und Gearbox Software, ein amerikanisches Videospielentwicklungsunternehmen.
Washington plant auch eine neue Halbleiterpartnerschaft mit Kenia und arbeitet mit dem Kongress zusammen, um Kenia zum ersten Land in Afrika zu machen, das von der Finanzierung durch den U.S. CHIPS and Science Act of 2022 profitiert, sagte ein Regierungsbeamter.
Bidens Ernennung Kenias zu einem wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Kenia sich darauf vorbereitet, im Rahmen einer von der UNO geführten Truppe Streitkräfte nach Haiti zu entsenden, um die Sicherheitskrise in der Karibik zu bekämpfen.
Diese Bezeichnung wird von den Vereinigten Staaten an enge Nicht-NATO-Verbündete vergeben, die strategische Arbeitsbeziehungen mit dem US-Militär unterhalten.
Das Weiße Haus gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.
Biden hatte Katar im März zu einem wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten der USA erklärt und damit ein Versprechen eingelöst, das er Katar Anfang des Jahres gegeben hatte.
Gyude Moore, Leiter der Afrika-Initiative am Center for Global Development, sagte, Kenia habe sich als verlässlicher und zuverlässiger Partner für die USA erwiesen, während Südafrika seine eigene, unabhängigere Außenpolitik verfolge.
Cameron Hudson, Fellow am Center for Strategic and International Studies, sagte, der Schritt würde eine Verschiebung formalisieren, die Kenia in den letzten Jahren "stärker in die US-Umlaufbahn" gebracht hat, einschließlich einer größeren Zusammenarbeit in Somalia.
"Das ist sehr bedeutsam. Kein anderes afrikanisches Land südlich der Sahara hat so etwas", sagte er.
