Ein Bundesgericht in Kansas City hat Feng "Franklin" Tao in vier der acht gegen ihn erhobenen Anklagepunkte für schuldig befunden, darunter auch die Anklage wegen Betrugs.
Er war einer von etwa zwei Dutzend Akademikern, die im Rahmen der "China-Initiative" des US-Justizministeriums angeklagt wurden, die während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump ins Leben gerufen wurde, um gegen mutmaßliche chinesische Wirtschaftsspionage und Forschungsdiebstahl vorzugehen.
Das Justizministerium beendete die Initiative im Februar nach mehreren fehlgeschlagenen Strafverfolgungen und der Kritik, dass sie die akademische Forschung behindere und Vorurteile gegen Asiaten schüre, obwohl es sagte, dass es weiterhin Fälle von Bedrohungen durch China verfolgen würde.
Tao bestritt das Fehlverhalten. Sein Anwalt, Peter Zeidenberg, sagte in einer Erklärung, er werde das Urteil nach dem Prozess anfechten. Die US-Bezirksrichterin Julie Robinson sagte, sie sehe "erhebliche Probleme" mit den Beweisen der Regierung.
"Wir sind zwar zutiefst enttäuscht über das Urteil der Geschworenen, glauben aber, dass es so eindeutig gegen die Beweislage verstößt, dass wir überzeugt sind, dass es nicht Bestand haben wird", sagte er.
Tao arbeitete seit 2014 am University of Kansas Center for Environmentally Beneficial Catalysis an Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, einschließlich Schiefergas.
Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass Tao 2018 einen Fünfjahresvertrag mit der Universität Fuzhou in China unterzeichnete, der ihn zu einer Vollzeitbeschäftigung verpflichtete, nachdem er sich für die Teilnahme an einem der "Talentpläne" Chinas beworben hatte.
Das Justizministerium sagt, dass China diese Programme nutzt, um ausländische Forscher zu locken, ihr Wissen mit dem Land zu teilen.
Die Staatsanwaltschaft sagt jedoch, dass Tao in den Berichten an die Universität fälschlicherweise behauptete, es gäbe keine Interessenkonflikte, so dass er die Universität, das US-Energieministerium und die National Science Foundation betrügen konnte.
