MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zur Krise in Nahost:

"So begrenzt die Möglichkeiten Europas und Deutschlands also zu sein scheinen, so unbegrenzt sind die möglichen Folgen der Krise. Das gilt selbst für den Fall, dass ein regelrechter Krieg zunächst ausbleibt. Fällt das bisschen an Stabilität, das im Irak bisher gesichert werden konnte, sind neue Fluchtbewegungen sicher. Iran wird sich für seinen Terror mit höchster Wahrscheinlichkeit Ziele auch in Europa suchen. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Verwerfungen. Europa wird - in noch stärkerem Maß als bisher - den Preis seiner Schwäche zu zahlen haben. Kurzfristig bleibt nun gar keine andere Wahl als der gemeinsame europäische Appell an die Reste von Vernunft. Am ehesten könnte dies im Irak fruchten, aber auch nur dann, wenn die Europäer das Land nicht fluchtartig verlassen. So richtig es daher ist, Bundeswehrsoldaten, wo nötig, zunächst in Sicherheit zu bringen, so falsch wäre es, die Ausbildungsmission und damit auch jede Hoffnung sofort ganz aufzugeben."/be/DP/jha