MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zur Impfpflicht:

"Schon der Umstand, dass die Ampelregierung sich keinen eigenen Vorschlag zutraut, sondern abwartet, welche Mehrheit sich im Bundestag zusammenwürfelt, offenbart ihre Verlegenheit. Weder hat sie, wegen der kritischen Position von großen Teilen der FDP zur Impfpflicht, eine eigene Gestaltungsmehrheit, noch verfügt sie über die Gewissheit, dass das Verfassungsgericht ihr Gesetz nicht einkassiert. Die auf dem Höhepunkt der Delta-Welle noch überwältigende Zustimmung der Bevölkerung zur Impfpflicht schrumpft mit jedem Tag, an dem dank Omikron das Ende der Pandemie näher rückt. Der Kanzler hat das Thema zu lange verschleppt, jetzt ist ihm das Momentum abhanden gekommen. Die Impfpflicht hängt am seidenen Faden. Selbst wenn sie am Ende kommt, wird sie ihre Ziele, die Beendigung der Pandemie und die Befriedung des Landes, wohl nicht mehr erreichen."/yyzz/DP/nas