MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Lützerath:

"Den Begriff "Klimaterroristen" hat eine Sprachjury gerade zum Unwort des Jahres gewählt, weil er Klimaaktivisten und deren Proteste "kriminalisiere". Das war einen Tag vor Beginn der Räumung von Lützerath. Seit gestern brennen in der von Autonomen zur Festung ausgebauten Dorfruine Barrikaden, fliegen Molotowcocktails und schleudern Vermummte Steine auf Polizisten. Mit Verlaub: Es ist nicht leicht, darin etwas anderes zu erkennen als Terror gegen den Rechtsstaat und seine Repräsentanten, die doch nicht anderes tun, als demokratische Entscheidungen durchzusetzen. In Lützerath ist jetzt die allerletzte Generation dran. Spätestens sie demaskiert sich selbst. Molotowcocktails werfen darf man gegen Unrechtsregime - aber nicht gegen einen Rechtsstaat und seine in komplizierten Verfahren und schmerzhaften Kompromissen zustande gekommenen demokratischen Entscheidungen. Niemand steht über dem Recht, auch nicht die radikalen Klimaretter, die der Mehrheit gewaltsam ihren Willen aufzwingen wollen."/yyzz/DP/nas