BERLIN (dpa-AFX) - "Die Welt" zu den Razzien gegen arabische Clans:

"Das Problem ist viel älter als die seriöse Diskussion darüber. Über Jahrzehnte hat die Politik weggeschaut, während sich eine gefährliche Unterwelt in Form von Clankriminalität entwickelte. Darum haben NRW-Innenminister Herbert Reul und die Landespolizei Applaus verdient für die Razzien gegen Shisha-Bars, Wettbüros und Diskotheken im Ruhrgebiet. Aber ausreichend ist das keineswegs. Das Vermögen überführter Clans gehört eingezogen - was erst seit 2017 möglich ist. Die Justiz muss ihr Instrumentarium ausschöpfen, bis hin zur Abschiebung neu rekrutierter Nachwuchsverbrecher. Rechtsfreie Räume destabilisieren jede Gesellschaft. Ihre Sprengsatzwirkung wächst noch in Zeiten mit dauerhaft hoher Zuwanderung. Der allzu lange rat- und tatlose Rechtsstaat muss jetzt seine Versäumnisse korrigieren."/be/DP/nas