Bern (awp/sda) - Die Pensionskasse (PK) Post beendet ihre Zusammenarbeit mit der Anlagestiftung. Die Verträge sollen per Ende 2018 aufgelöst werden. Ihre Aktien von Ethos Services AG will die Pensionskasse veräussern.

Schon im Dezember war die Geschäftsführerin der PK Post, Françoise Bruderer Thom, aus dem Ethos-Stiftungsrat ausgetreten. Sie und die ebenfalls zurückgetretene Monika Roth, Verwaltungsrätin von Ethos Services, kritisierten damals, dass sich um Ethos-Präsident Dominique Biedermann zu viel Macht ansammle.

Ebenfalls kritisierten Bruderer und Roth die Tatsache, dass Biedermanns Ehefrau in der Geschäftsleitung von Ethos sitze. Ethos kündigte damals an, eine Selbstevaluation durchführen zu wollen. Ziel sei es, die Nachfolgeregelung im Verwaltungsrat zu gewährleisten.

Am Samstag kündigte Biedermann an, die Präsidentschaft von Ethos Services im Juni einer anderen Person zu übergeben. Auch das Präsidium der Stiftung will er abgeben.

Die PK Post ist Aktionärin der Ethos Services AG und Mitglied der Ethos Stiftung. Die Kommunikation seitens von Ethos zeuge "von keinerlei Einsicht bezüglich der kritisierten Mängel", schrieb sie am Montag. Wegen der "Unzulänglichkeit in der Corporate Governance" sieht die PK Post die Glaubwürdigkeit von Ethos "stark beeinträchtigt".

Ein Rückkommen auf ihren Entscheid schliesst die PK Post aber nicht aus. Sie erklärte sich bereit, mit Ethos wieder in Dialog zu treten, wenn Ethos "spätestens an der Generalversammlung" die "erwarteten und notwendigen Schritte" einleitet.