Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

IMMOBILIEN - Immer mehr Deutsche begraben einer Umfrage zufolge den Traum vom Eigenheim. Hauptgrund dafür seien die gestiegenen Baukosten und die höheren Kreditzinsen. Drei Viertel der Deutschen haben zwar nach wie vor den Wunsch im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung zu leben, aber nur noch gut jeder zweite (53 Prozent) glaubt, dass es sich lohnt ein Eigenheim zu kaufen. 2011 waren es noch 74 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) durch das Institut für Demoskopie Allensbach, die der Frankfurter Allgemeinen vorab vorliegt. Die Befragung von mehr als 1.000 Deutschen im April zeige außerdem, dass in mittelgroßen Städten nur noch eine Minderheit von etwa 20 Prozent kein Probleme hat, bezahlbaren Wohnraum zu finden. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

EZB - Die Europäische Zentralbank sieht sich mit Gewerkschaftsforderungen konfrontiert, bei der Einstellung von Mitarbeitern Nationalitätsquoten einzuführen, nachdem ein irisches Direktoriumsmitglied, Chefvolkswirt Philip Lane, die irische Regierung aufgefordert hat, die Präsenz seines Landes unter den Mitarbeitern der Notenbank zu erhalten. Dies berichtet die Financial Times mit Verweis auf einen Brief von Gewerkschaftsvertretern, in den die Zeitung Einblick hatte. In dem Schreiben heiße es: "Es ist sehr beunruhigend zu sehen, dass ein Mitglied des Direktoriums nicht darauf abzielt, eine insgesamt ausgewogene Vertretung der Nationalitäten innerhalb der EZB zu erreichen, sondern nur darauf, dass die Repräsentativität seines eigenen Landes/ seiner eigenen Regierung berücksichtigt wird." Gefordert wird ein System, das einen Schwellenwert festlegt. Dies würde "ein angemessenes Gleichgewicht der Nationalitäten gewährleisten". Ein ähnliches System gebe es bereits bei der Europäischen Kommission. Die EZB dürfte den Antrag ablehnen. "Wir haben keine Quoten für die Nationalität", teilte die EZB mit. "Wir stellen Kollegen auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und Verdienste ein." (Financial Times)

EU-KOMMISSION - Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, schlägt vor, den Zugang zu EU-Subventionen an nationale Wirtschaftsreformen zu knüpfen, um die schwache Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber der globalen Konkurrenz zu verbessern. Von der Leyen, die sich für eine zweite fünfjährige Amtszeit bewirbt, sagte der Financial Times, sie sehe "die Vorteile", wenn sie Hunderte von Milliarden an Kohäsionsfonds und die großzügige Gemeinsame Agrarpolitik des Blocks an Bedingungen knüpfe. Dies wäre eine dramatische Veränderung in der Art und Weise, wie die EU ihre beiden größten Finanzierungsströme verteilt, und könnte letztlich Raum für zusätzliche Ausgaben für Verteidigung und industrielles Wachstum inmitten von Russlands Krieg in der Ukraine und einer Aufstockung der Subventionen durch China und die USA schaffen. (Financial Times)

EU-ASYL - Im Norden Afrikas verschleppen von der EU finanzierte Sicherheitskräfte Tausende Asylsuchende, die nach Europa wollen, und setzen diese anschließend mit Wissen der Europäer in entlegenen Gebieten aus, bisweilen mitten in der Wüste. Das geht aus gemeinsamen Recherchen des Spiegel mit der gemeinnützigen Investigativredaktion Lighthouse Reports und weiteren Medien aus acht Ländern hervor. Die EU-Staaten rüsten demnach in Mauretanien, Marokko und Tunesien jene Einheiten aus, die diese Aktionen durchführen. Die Regierungen Mauretaniens, Tunesiens und Marokkos bestritten auf Anfrage jegliche Menschenrechtsverletzungen. Die EU-Kommission betonte, sie erwarte von ihren Partnern, dass diese internationale Verpflichtungen erfüllten, letztendlich seien die Länder aber selbst für ihre Sicherheitskräfte verantwortlich. Das spanische Innenministerium teilte mit, dass die spanischen Beamten in Mauretanien die Menschenrechte der Migranten respektierten. (Spiegel)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zur Autorin: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/uxd/jhe

(END) Dow Jones Newswires

May 21, 2024 01:18 ET (05:18 GMT)