Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

WIRTSCHAFTSSTANDORT - Deutschland ist bei der Attraktivität als Wirtschaftsstandort durch die Probleme des Ukraine-Kriegs im internationalen Länder-Ranking des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf die letzten Ränge abgestürzt. In der Rangfolge der besten Standortbedingungen rutschte die Bundesrepublik in der ZEW-Studie um vier Plätze auf Platz 18 unter 21 Industrieländern ab, wie die Augsburger Allgemeine aus der ihr vorliegenden Untersuchung berichtet. Zu Bürokratie, hoher Steuerbelastung, langsamer Innovationsbereitschaft verschlechterten nun zusätzlich hohe Energiekosten und Arbeitskräftemangel die Standortqualität. (Augsburger Allgemeine)

PROVISIONSVERBOT - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mischt sich in die Debatte um ein Provisionsverbot für Finanzberater ein. In einem Brief an EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness verteidigt er die Praxis der deutschen Banken und Versicherungen gegen Brüsseler Reformversuche. "Ich bin sehr besorgt über die Diskussion, als Teil der Kleinanlegerstrategie ein allgemeines Provisionsverbot in der EU-Finanzmarktrichtlinie und der Vermittler-Richtlinie vorzusehen", schreibt Lindner in dem Brief vom 28. Dezember, der dem Handelsblatt vorliegt. "Ein allgemeines Provisionsverbot wäre ein bedeutender Rückschritt beim Bemühen, das Anlegen auf den europäischen Kapitalmärkten zu stärken." (Handelsblatt)

WAHLRECHT - Die Ampelkoalition hat einen Gesetzentwurf zum Wahlrecht vorgelegt, der eine Festlegung der Größe des Parlaments auf 598 Abgeordnete vorsieht. Anders als bislang soll es keine Überhangmandate mehr geben, dementsprechend auch keine Ausgleichsmandate. Diese hatten den Bundestag bei der jüngsten Wahl auf eine Größe von 735 Abgeordneten anwachsen lassen. (FAZ)

DIGITALISIERUNG - SAP-Chef Christian Klein hat vor einem Rückfall Europas in der Digitalisierung gewarnt. "Wir Europäer müssen wirklich Acht geben, wenn ich mir etwa das 400 Milliarden Dollar schwere Subventionsprogramm 'Inflation reduction act' anschaue", sagte Klein der FAZ vor Eröffnung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Nach seinen Worten sollten die Europäer den Schulterschluss mit Amerika suchen und keinen "Subventionskrieg" eröffnen. Die Digitalisierung in Deutschland und Europa krankt nach Kleins Worten am Föderalismus: Während die Amerikaner eine landesweite Cloud-Infrastruktur bauten, koche jedes EU-Mitglied sein "eigenes Süppchen". Deutschland müsse in der Digitalisierung deutlich mehr Tempo machen. (FAZ)

BAUBRANCHE - Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) rechnet in seiner Prognose für 2023 erneut mit einem Umsatzminus. "Wir werden einen realen Rückgang beim Umsatz haben", sagte Präsident Peter Hübner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bereits für das Jahr 2022 geht der Verband von einem realen Minus von 5 Prozent aus. "Und etwas ähnliches erwarten wir auch 2023, wahrscheinlich 6 Prozent realer Rückgang", sagte Hübner. (RND)

BAUZINSEN - Zum Jahresbeginn ist Baugeld wieder teurer geworden. Aktuell sind Darlehen mit zehn Jahren Laufzeit für rund 3,8 Prozent zu haben, doch die Zinsen steigen voraussichtlich weiter. Der Scheitelpunkt, an dem die Zinsen wieder sinken, ist laut Experten, die das Handelsblatt befragt hat, noch nicht erreicht. Sie gehen mehrheitlich davon aus, dass sich Darlehen in den kommenden Wochen weiter verteuern werden. Erst für den Mai rechnen die Befragten wieder mit niedrigeren Zinsen, die im Verlauf des Jahres aber immer wieder steigen könnten. (Handelsblatt)

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January 16, 2023 00:40 ET (05:40 GMT)