NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag erneut unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Mittag 32,77 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 60 Cent auf 32,57 Dollar. Die Ölpreise lagen jedoch noch über den am Donnerstag erreichten mehrjährigen Tiefständen.

Vor allem die schwache Kursentwicklung am chinesischen Aktienmarkt habe die Ölpreise zunächst belastet, sagten Händler. "Die Risikoaversion ist weiterhin hoch, was ebenso auf den Preisen lastet wie der festere US-Dollar und das weiterhin hohe Überangebot", heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Angesichts dieser Gemengelage würden sich die Finanzanleger aus ihren Ölinvestments zurückziehen und verstärkt auf weiter fallende Preise setzen.

Die Commerzbank sieht jedoch auch Hinweise für eine Trendwende beim hohen Rohölangebot. Die niedrigen Ölpreise machen sich auch in einem weiteren Rückgang der Bohraktivität in den USA bemerkbar. Diese seien auf das niedrigste Niveau seit April 2010 gefallen. "Es ist unseres Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis die US-Rohölproduktion daraufhin merklich zu fallen beginnt", so die Commerzbank.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 28,46 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 61 Cent mehr als am Donnerstag. Der Korbpreis hatte am Donnerstag mit 27,85 Dollar den tiefsten Stand seit November 2003 erreicht. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/tos