Das Modell von Privatinvestoren und eine geplante Auffanglösung von Sparkassen sähen jeweils vor, dass das Institut künftig verkleinert werden soll, sagte Landesfinanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers am Mittwoch in Hannover. "Insofern werden wir auch Arbeitsplätze dort verlieren." So würde etwa der Abbau fauler Schiffskredite zwangsläufig zu weniger Personal führen. "Aber uns geht es darum, möglichst viel Arbeitsplätze zu erhalten." Er informierte zusammen mit NordLB-Chef Thomas Bürkle den Haushalts- und Finanzausschuss im Landtag über die Lage bei der dringend auf Kapital angewiesenen NordLB.

Die NordLB liegt nach eigenen Angaben mit dem angekündigten Abbau von 1250 der rund 6000 Stellen bis Ende 2020 im Plan. Alle Beteiligten rechnen aber fest damit, dass der Einstieg von US-Investoren bei der NordLB oder eine Auffanglösung der Sparkassen und Landesbanken zu einem weiteren, spürbaren Personalabbau führen dürfte. "Die Bank wird schrumpfen", sagte ein Insider.

Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, während Sachsen-Anhalt auf fast sechs Prozent kommt. Auf Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern entfallen rund 35 Prozent. Die Eigentümer suchen nach Wegen, um die dünnen Kapitalpolster des Instituts zu stärken.

Die US-Finanzinvestoren Cerberus und Centerbridge haben Insidern zufolge ein gemeinsames Angebot für knapp die Hälfte der Landesbank vorgelegt. Zugleich wollen Sparkassen und Landesbanken zusammen mit den NordLB-Eignern am Donnerstag eine Auffanglösung schmieden, um den Einstieg der Privatinvestoren zu verhindern. Der Kapitalbedarf der NordLB liege bei rund 3,6 Milliarden Euro. Nach einem Treffen mit der Aufsicht könnten die NordLB-Eigner am Wochenende eine Richtungsentscheidung fällen.