PRESSEMITTEILUNG

19. Januar 2022

Monatliche Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets: November 2021

  • DieLeistungsbilanzwies im November 2021 einen Überschuss von 24 Mrd € aus, verglichen mit 19 Mrd € im Vormonat.
  • DerLeistungsbilanzüberschuss belief sich in den zwölf Monaten bis November 2021 auf 320 Mrd € (2,7 % des BIP des Euroraums). Er war damit höher als im vorangegangenen Zwölfmonatszeitraum, in dem er 195 Mrd € (1,7 % des BIP des Euroraums) betragen hatte.
  • In derKapitalbilanzstanden in den zwölf Monaten bis November 2021 Nettokäufe gebietsfremder Wertpapiere durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet von insgesamt 878 Mrd € zu Buche, während die Nettokäufe von Wertpapieren aus dem Euroraum durch Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets bei 165 Mrd € lagen.

Abbildung 1

Leistungsbilanz des Euroraums, Salden

(soweit nicht anders angegeben, in Mrd €; saison- und arbeitstäglich bereinigt)

Quelle: EZB.

Die Leistungsbilanz des Eurogebiets verzeichnete im November 2021 einen Überschuss von 24 Mrd €; dies entspricht einem Anstieg um 5 Mrd € gegenüber dem Vormonat (siehe Abbildung 1 und Tabelle 1).

Übersetzung: Deutsche Bundesbank

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Dahinter standen Überschüsse bei den Dienstleistungen (23 Mrd €) und im Warenhandel (16 Mrd €). Diese wurden durch ein Defizit beim Sekundäreinkommen (15 Mrd €) teilweise kompensiert. Das Primäreinkommen wies einen ausgeglichenen Saldo auf.

Tabelle 1

Leistungsbilanz des Euroraums

(soweit nicht anders angegeben, in Mrd €; Transaktionen; saison- und arbeitstäglich bereinigt)

Quelle: EZB.

Anmerkung: Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen.

Daten zur Leistungsbilanz des Euroraums sind hierabrufbar.

In den zwölf Monaten bis November 2021 ergab sich in der Leistungsbilanz ein Überschuss von 320 Mrd € (2,7 % des BIP des Euroraums), verglichen mit einem Überschuss von 195 Mrd € (1,7 % des BIP des Euroraums) im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020. Grund für diesen Anstieg war vor allem die Tatsache, dass bei den Dienstleistungen nun ein Überschuss von 113 Mrd € verbucht wurde (nach einem Defizit in Höhe von 12 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum zuvor); auch ein höherer Überschuss beim Primäreinkommen (51 Mrd € nach 33 Mrd €) spielte eine - wenn auch kleinere - Rolle. Diese Entwicklung wurde teilweise durch einen geringeren Überschuss beim Warenhandel (321 Mrd € nach 332 Mrd €) und ein höheres Defizit beim Sekundäreinkommen (165 Mrd € nach 158 Mrd €) ausgeglichen.

Übersetzung: Deutsche Bundesbank

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Abbildung 2

Ausgewählte Posten der Kapitalbilanz des Euroraums

(in Mrd €; über 12 Monate kumuliert)

Quelle: EZB.

Anmerkung: Bei den Forderungen steht ein positiver (negativer) Wert für Nettokäufe (-verkäufe) von Instrumenten gebietsfremder Emittenten durch Anleger des Euroraums. Bei den Verbindlichkeiten zeigt ein positiver (negativer) Wert Nettoverkäufe (-käufe) von Instrumenten gebietsansässiger Emittenten durch gebietsfremde Anleger an.

Was die Direktinvestitionen betrifft, so tätigten Ansässige im Euro-Währungsgebiet im Zwölfmonatszeitraum bis November 2021 Nettoinvestitionen außerhalb des Euroraums in Höhe von 53 Mrd € (verglichen mit einem Abbau der Investitionen um per saldo 45 Mrd € in den zwölf Monaten bis November 2020; siehe Abbildung 2 und Tabelle 2). Bei den Nettoinvestitionen Gebietsfremder in Anlagen des Euroraums war im Zwölfmonatszeitraum bis November 2021 ein Abbau von 100 Mrd € zu verzeichnen, nachdem die Investitionen in den zwölf Monaten bis November 2020 noch um per saldo 81 Mrd € aufgestockt worden waren.

Bei den Wertpapieranlagen erhöhte sich der Nettoerwerb gebietsfremder Aktien und Investmentfondsanteile durch Gebietsansässige im Zwölfmonatszeitraum bis November 2021 auf 405 Mrd €, nachdem er sich in den zwölf Monaten bis November 2020 noch auf 257 Mrd € belaufen hatte. Zugleich stieg der Nettoerwerb gebietsfremder Schuldverschreibungen durch Ansässige im Euro- Währungsgebiet auf 473 Mrd € nach 283 Mrd € in den vorangegangenen zwölf Monaten. Der Nettoerwerb von Aktien und Investmentfondsanteilen aus dem Euroraum durch Gebietsfremde erhöhte sich unterdessen von 111 Mrd € auf 447 Mrd €. Gebietsfremde verkauften im Zwölfmonatszeitraum bis November 2021 per saldo Schuldverschreibungen aus dem Eurogebiet im Umfang von 283 Mrd €, nachdem sie im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020 noch Nettokäufe in Höhe von 127 Mrd € getätigt hatten.

Übersetzung: Deutsche Bundesbank

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Tabelle 2

Kapitalbilanz des Euroraums

(soweit nicht anders angegeben, in Mrd €; Transaktionen; nicht saison- und nicht arbeitstäglich bereinigt)

Quelle: EZB.

Anmerkung: Eine Abnahme der Forderungen und Verbindlichkeiten ist mit einem negativen Vorzeichen gekennzeichnet. Finanzderivate (netto) sind unter den Forderungen erfasst. "MFIs" steht für monetäre Finanzinstitute. Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen.

Daten zur Kapitalbilanz des Euroraums sind hierabrufbar.

Was den übrigen Kapitalverkehr anbelangt, so erwarben Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis November 2021 per saldo Forderungen gegenüber Schuldnern außerhalb des Euroraums in Höhe von

158 Mrd € (nach 231 Mrd € in den zwölf Monaten zuvor). Unterdessen erhöhte sich die Nettoaufnahme von Verbindlichkeiten durch Ansässige im Euroraum auf 816 Mrd € (verglichen mit 249 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020).

Übersetzung: Deutsche Bundesbank

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Abbildung 3

Monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz

(in Mrd €; über 12 Monate kumuliert)

Quelle: EZB.

Anmerkung: Die "Nettoforderungen der MFIs an Ansässige außerhalb des Euroraums (erweitert)" umfassen eine Anpassung der Nettoforderungen der MFIs an Ansässige außerhalb des Euroraums (wie in der konsolidierten MFI-Bilanz dargestellt) auf Grundlage von Informationen aus der Zahlungsbilanzstatistik zu den von Gebietsfremden gehaltenen langfristigen Verbindlichkeiten der MFIs. Die Zahlungsbilanztransaktionen beziehen sich nur auf Transaktionen gebietsansässiger Nicht-MFIs. Finanzielle Transaktionen werden als Verbindlichkeiten abzüglich Forderungen dargestellt. "Sonstige" umfasst Finanzderivate und statistische Diskrepanzen.

Die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz (siehe Abbildung 3) zeigt, dass sich die von MFIs im Eurogebiet gehaltenen Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums (erweitert) im Zwölfmonatszeitraum bis November 2021 um 182 Mrd € verringerten. Grund hierfür waren vor allem Nettoabflüsse, die gebietsansässige Nicht-MFIs bei den Wertpapieranlagen in Schuldverschreibungen sowie in geringerem Maße bei den Direktinvestitionen verzeichneten. Diese Entwicklungen wurden zum Teil durch den Überschuss in der Leistungs- und Vermögensänderungsbilanz sowie durch Nettozuflüsse ausgeglichen, die gebietsansässige Nicht-MFIs bei den Wertpapieranlagen in Aktien und Investmentfondsanteilen, im übrigen Kapitalverkehr und beim Posten Sonstige verbuchten.

Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven erhöhte sich im November 2021 auf 1 045,4 Mrd €, verglichen mit 1 019,0 Mrd € im Vormonat (siehe Tabelle 3). Ursächlich für die Zunahme waren Marktpreiseffekte (15,4 Mrd €, wovon 15,3 Mrd € auf Marktpreiseffekte beim Währungsgold entfielen), Wechselkurseffekte (10,3 Mrd €) und in geringerem Maße auch der Nettoerwerb von Währungsreserven (0,6 Mrd €).

Übersetzung: Deutsche Bundesbank

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Deutsche Bundesbank published this content on 19 January 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 19 January 2022 14:21:07 UTC.