BERLIN (dpa-AFX) - Im Irak sind nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums aufgrund der schwierigen Lage nur noch wenige deutsche Unternehmen mit eigenen Mitarbeitern engagiert. Das Ministerium ging am Freitag von etwa "35 bis 40 (zumeist in der Region sehr erfahrenen) Unternehmen aus. Einige vertreten als Handelshäuser allerdings eine Vielzahl deutscher Mittelständler. Insgesamt, gemeinsam mit irakischen Agenten, sind rund 250 deutsche Unternehmen in der einen oder anderen Form vor Ort vertreten."

Nach diesen Angaben wurden 2018 deutsche Waren in Höhe von 695 Millionen Euro exportiert und Waren für 1,03 Milliarden Euro importiert. Aus Deutschland würden hauptsächlich Investitionsgüter - Maschinen, Fahrzeuge, elektrotechnische Erzeugnisse - sowie Arzneimittel aus-, aus dem Irak hauptsächlich Erdöl eingeführt. Das Deckungsvolumen für Exportkreditversicherungen (Hermes-Deckungen) habe im vergangenen Jahr 2,6 Millionen Euro betragen, 2017 seien es 2,1 Millionen Euro gewesen. Der Irak ist demnach der höchsten OECD-Risikoklasse 7 zugeordnet.

Das deutsche Wirtschaftsministerium unterhält den Angaben zufolge gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Wirtschaftsbüros in Bagdad und Erbil, die in engem Kontakt mit den Unternehmen vor Ort stehen. Für vor Ort befindliche Mitarbeiter von Unternehmen gelten die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

In der Nacht zum Freitag wurde der iranische General Ghassem Soleimani durch einen gezielten US-Angriff in der Nähe des Flughafens der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet. Das Pentagon sprach von einem "Akt der Verteidigung". Der Angriff sei auf Anweisung von Präsident Trump erfolgt, um weitere Attacken auf US-Kräfte zu verhindern. Dies dürfte zu einer weiteren Destabilisierung der Sicherheitslage in dem Land führen./rm/DP/nas