BERLIN (dpa-AFX) - Berlins Regierender Bürgermeister und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, Michael Müller (SPD), hält es für richtig, bereits am Dienstag erneut über mögliche schärfere Corona-Maßnahmen zu beraten. "Aufgrund der immer noch viel zu hohen Infektionszahlen und der großen Sorge vor den Auswirkungen der Virus-Mutationen ist es richtig, dass wir die Konferenz zwischen Bund und Ländern nun um eine Woche vorziehen", sagte Müller am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Es war von Anfang auch von Seiten der Länder an klar, dass wir auch früher zusammenkommen werden, wenn die Lage dies erfordert."

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Freitag mitgeteilt, dass die für den 25. Januar angesetzte Bund-Länder-Schalte auf Dienstag vorgezogen werden soll. Müller sagte: "Wir wollen uns vorab mit einer Expertenrunde zu den Mutationen beraten, damit wir hier für Dienstag eine bessere Grundlage für weitere Entscheidungen haben." Auch wenn jede Impfung ein Schritt nach vorn sei, sei der Weg bis zur gewohnten Normalität noch weit. "Daher müssen wir über weitere Maßnahmen reden, die wir aber im Detail miteinander bundesweit abstimmen wollen", sagte Müller.

"Im privaten und häuslichen Bereich haben wir schon stark eingeschränkt und muten den Bürgerinnen und Bürgern viel zu", so der SPD-Politiker. "Der Großteil der Menschen trägt diese Einschränkungen solidarisch mit, und dafür bin ich sehr dankbar. Ich sehe aber bei Unternehmen noch Spielraum."

Dazu gehöre auch die Frage nach einer klareren Homeoffice-Regel. "Ich bin der Ansicht, dass Unternehmen in der aktuell angespannten Lage begründen müssen, warum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch vor Ort und in Präsenz arbeiten müssen, wenn andere Möglichkeiten vorhanden sind", sagte Müller. "Ein weiterer Baustein der Konferenz wird sein, wie wir die Schnelltests und Selbsttests erweitern können, gerade in den sensiblen Gesundheits-, Pflege- und Bildungsbereichen, um hier auch langfristig mehr Sicherheit zu erlangen."/ah/DP/jha