Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


=== 

+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In China (Kernland) bleiben die Börsen wegen des Vorabends zum chinesischen Neujahrsfestes geschlossen, in Hongkong findet ein verkürzter Handel statt. Wegen des chinesischen Neujahrsfestes wird in Singapur ebenfalls verkürzt gehandelt. In Südkorea bleibt die Börse wegen des Koreanischen Neujahrsfestes geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die deutsche Wirtschaft dürfte im vierten Quartal 2021 geschrumpft sein. Volkswirte erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent gesunken ist, nachdem es im zweiten Quartal um 1,7 Prozent angezogen hatte. Wie immer vor einer ersten Veröffentlichung standen den Statistikern keine "harten" Daten für alle Monate des Quartals zur Verfügung. Bekannt ist, dass die Industrieproduktion in den Monaten Oktober und November um 0,7 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals lag. Bei den Einzelhandelsumsätzen betrug das Plus 1,5 Prozent, die mit Blick auf den Außenbeitrag interessanten Handelsbilanzüberschüsse lagen etwas unter dem Niveau des dritten Quartals. Was vor allem fehlt, sind Daten aus dem Dienstleistungssektor, der über zwei Drittel der Gesamtwirtschaft ausmacht. Laut einem auf Gewerbesteuervoranmeldungen basierenden Frühindikator von Destatis stieg der Umsatz in der gesamten gewerblichen Wirtschaft im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 6,7 Prozent. Diese Zahl ist zwar nicht preisbereinigt, passt aber nach Aussage von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer trotzdem schlecht zu der BIP-Prognose von Destatis. Die Statistiker hatten am 14. Januar geschätzt, dass das deutsche BIP um 0,5 bis 1,0 Prozent gesunken sein dürfte. Die Bundesbank klang im jüngsten Monatsbericht etwas optimistischer.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 NL/Signify NV, Ergebnis 4Q

07:00 IT/Unicredit SpA, Ergebnis 4Q

07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 4Q

08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, ausführliches Ergebnis 4Q

09:00 NL/Steinhoff International Holdings NV, Jahresergebnis

11:00 DE/Daimler AG, PG (virtuell) mit CEO Källenius zur Umbenennung

der Daimler AG in Mercedes-Benz Group AG

11:00 DE/Windeln.de SE, ao HV (virtuell)

12:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 4Q

12:30 US/Chevron Corp, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- FR 
    07:30 BIP 4Q (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE:   +0,5% gg Vq 
          3. Quartal: +3,0% gg Vq 
 
    07:30 Privater Verbrauch Dezember 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/ -5,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,8% gg Vm/+14,8% gg Vj 
 
- DE 
    08:00 Import-/Exportpreise Dezember 
          Importpreise 
          PROGNOSE: +1,7% gg Vm/+26,0% gg Vj 
          zuvor:    +3,0% gg Vm/+24,7% gg Vj 
 
    10:00 BIP 4Q (1. Veröffentlichung) 
          kalender- und saisonbereinigt 
          PROGNOSE:   -0,5% gg Vq 
          3. Quartal: +1,7% gg Vq 
          kalenderbereinigt 
          PROGNOSE:   +1,3% gg Vj 
          3. Quartal: +2,5% gg Vj 
 
- ES 
    09:00 BIP 4Q (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE:   +1,5% gg Vq/+4,7% gg Vj 
          3. Quartal: +2,6% gg Vq/+3,4% gg Vj 
 
- EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Dezember 
          PROGNOSE: +6,8% gg Vj 
          zuvor:    +7,3% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE: +7,2% gg Vj 
          zuvor:    +7,5% gg Vj 
 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung Januar 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE: 114,0 
          zuvor:    115,3 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE: +15,1 
          zuvor:    +14,9 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:       -8,5 
          Vorabschätzung: -8,5 
          zuvor:          -8,4 
- US 
    14:30 Arbeitskostenindex 4Q 
          PROGNOSE:   +1,2% gg Vq 
          3. Quartal: +1,3% gg Vq 
 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Dezember 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: -0,7% gg Vm 
          zuvor:    +0,6% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan Januar 
          (2. Umfrage) 
          PROGNOSE:   68,5 
          1. Umfrage: 68,8 
          zuvor:      70,6 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.456,00  +0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.346,50  +0,7% 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.155,25  +1,2% 
Nikkei-225               26.717,34  +2,1% 
Schanghai-Composite       3.385,20  -0,3% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                170,19     -1 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                15.524,27      +0,4% 
DAX-Future         15.411,00      +0,4% 
XDAX               15.417,86      +0,4% 
MDAX               33.226,59      +0,3% 
TecDAX              3.411,87      +0,0% 
EuroStoxx50         4.184,97      +0,5% 
Stoxx50             3.772,55      +1,0% 
Dow-Jones          34.160,78      -0,0% 
S&P-500-Index       4.326,51      -0,5% 
Nasdaq-Comp.       13.352,78      -1,4% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           170,20        +50 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer Fortsetzung des volatilen Geschäftes an den Aktienbörsen rechnen Händler auch am Freitag. "Die Konsequenzen der Fed-Aussagen sind noch lange nicht eingepreist und die Portfolioanpassungen dürften noch einige Tage dauern", so ein Händler. Der DAX dürfte weiter im Bereich um 15.400 Punkte pendeln. Allerdings seien bisher nicht einmal klare Sektortendenzen erkennbar, einzelne Aktien würden sehr differenziert nach ihren jeweiligen Einflussfaktoren gehandelt. Über allem stehe das Thema "Inflation" und mit welcher Preismacht und Margenstärke sich die Unternehmen dem entgegenstellen können. Darüber hinaus stehen im Tagesverlauf wichtige Konjunkturdaten an.

Rückblick: Die Aktienmärkte haben nach einem schwachen Start im Plus geschlossen. Die Sorge vor steigenden US-Zinsen währte nichte lange, letztlich wurde der Kampf gegen die galoppierende Inflation gewürdigt. Am Nachmittag überraschte das Wirtschaftswachstum aus den USA positiv. Die Daten ließen den Schritt der US-Notenbank im Nachhinein noch verständlicher erscheinen. Zudem stützte der sehr schwache Euro europäische Aktien. Für die zinssensiblen Technologie-Werte ging es um 1,5 Prozent nach unten. Dagegen legte der Banken-Sektor um 0,8 Prozent zu, Versorger stellten mit plus 2 Prozent den Gewinner unter den Branchenindizes. Sehr gut kamen die Geschäftszahlen des Autozulieferers Valeo an. Die Aktien stiegen um 2,3 Prozent.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Die Deutsche Bank gehörten mit einem Plus von 4,4 Prozent zu den großen Gewinnern im DAX. Banken wie auch Versicherer profitieren tendenziell von steigenden Zinsen. Die hatte zudem laut UBS im vierten Quartal 2021 höhere Einnahmen generiert, doch seien zugleich auch die Kosten gestiegen. Der Ausblick sei gleichwohl "bullisch" ausgefallen. Für die Aktie von SAP ging es dagegen um 6 Prozent nach unten, an der Börse wurde der Ausblick auf den freien Cashflow bemängelt. Ein Rekordjahr vermeldete Villeroy & Boch, die Aktie schloss 3,6 Prozent höher. Als wesentlich besser als erwartet ausgefallen wurden auch die Geschäftszahlen der Software AG (+6,7%) eingeordnet.

XETRA-NACHBÖRSE

Im Sog der Wall Street sind die Kurse im nachbörslichen Handel zurückgekommen. An den US-Börsen hatte sich nach einem festen Start eine skeptische Haltung durchgesetzt. Die Anleger seien unsicher, wie sie sich für die kommende geldpolitische Straffung positionieren sollten, hieß es. Ansonsten war die Nachrichtenlage am Donnerstagabend sehr dünn.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Nachdem anfangs der Fed-Schreck vom Vorabend überwunden schien, setzte sich im späteren Verlauf wieder Skepsis durch. Anleger seien unsicher, wie sie sich auf die veränderte Zinswelt einstellen sollten, hieß es. Dazu galt es einen neuen Schwung an Zahlenausweisen von Unternehmen zu verarbeiten, während im Hintergrund weiter die Ukraine-Krise schwelte. Starke Konjunkturdaten (das BIP des vierten Quartals und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatten positiv überrascht) vermochten das Blatt nicht zu wenden. Unter den Einzelwerten verloren Intel 7,0 Prozent, nachdem der Chiphersteller im vierten Quartal zwar mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen hatte, der Ausblick aber Licht und Schatten enthielt. Lam Research kamen um 6,9 Prozent zurück. Der Zulieferer der Halbleiterindustrie hatte knapp im Rahmen der Erwartungen liegende Quartalsergebnisse gemeldet, aber auch betont, dass sich die Probleme in der Lieferkette Ende Dezember verstärkt hätten. Tesla (-11,6%) hat zwar trotz der Chipknappheit für 2021 einen Rekordgewinn ausgewiesen, warnte jedoch, dass die Lieferengpässe 2022 noch andauern könnten. Einen Satz um 6,0 Prozent nach oben machten Qualtrics. Die SAP-Tochter rutschte im vierten Quartal zwar tiefer in die roten Zahlen als erwartet, übertraf aber mit dem Umsatzwachstum die Prognosen deutlich. Ein Kursdebakel erlebten Teradyne (-22,4%). Der Hersteller von Testsystemen für Mikroprozessoren übertraf zwar mit den Geschäftszahlen die Erwartungen, verfehlte sie aber beim Ausblick.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 28, 2022 01:33 ET (06:33 GMT)