Das regionale und globale Umfeld für die asiatischen Märkte am Freitag sieht relativ günstig aus, zumindest was die Zinssätze angeht, wenn auch nicht in Bezug auf die Wirtschaft.
Zahlen vom Donnerstag zeigten, dass Japan und Großbritannien Ende letzten Jahres in die Rezession gerutscht sind, und die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im letzten Monat viel stärker als erwartet zurückgegangen. Aber das Ergebnis könnte eine relativ lockere Geldpolitik sein.
So sah es am Donnerstag an der Wall Street und in Japan aus. Der Nikkei erreichte ein weiteres 34-Jahres-Hoch und war damit nur noch 1.000 Punkte von seinem Allzeithoch entfernt, da die Händler darauf wetteten, dass Japans schockartiges Abrutschen in die Rezession die Bank of Japan dazu zwingen wird, die Normalisierung der Geldpolitik langsam anzugehen.
Der Nikkei ist der Börsenliebling des Jahres und hat seit dem 1. Januar um unglaubliche 14% zugelegt. Der Fall des Yen unter 150,00 pro Dollar und damit in die Nähe seines jüngsten 33-Jahres-Tiefs war eine wichtige Triebfeder für die Rallye des Nikkei, nicht jedoch am Donnerstag - er wurde von der weltweiten Welle der Aufwertung der Nicht-Dollar-Währung mitgerissen.
Japans BIP-Zahlen waren bemerkenswert. Der Rückgang von 0,4% auf Jahresbasis im Zeitraum Oktober-Dezember übertraf selbst die düstersten Prognosen einer Reuters-Umfrage unter 16 Wirtschaftsexperten. Der Konsens lag bei +1,4%.
Überraschend schwache Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen am Donnerstag drückten auch auf die Renditen von Staatsanleihen und den Dollar, was ausreichte, um die Wall Street einen zweiten Tag im grünen Bereich zu halten.
Beflügelt durch den anhaltenden Boom bei Technologie und künstlicher Intelligenz und die starken Gewinne der letzten Zeit, ist der S&P 500 in 14 der letzten 15 Wochen gestiegen, was zuletzt 1972 der Fall war.
Der Index ist in dieser Woche unverändert geblieben, so dass er am Freitag seine 15. von 16 Wochen mit einer Gewinnserie abschließen könnte. Dies ist ihm in seiner Geschichte erst sieben Mal gelungen, zuletzt ebenfalls im Jahr 1972.
Alles in allem scheinen die asiatischen Märkte am Freitag die Woche recht positiv zu beenden, und vielleicht wird sich in der nächsten Woche ein etwas düstererer Ton einstellen. Wenn China wieder öffnet.
Der Wirtschaftskalender für Asien und den Pazifikraum umfasst am Freitag den japanischen Index für das verarbeitende Gewerbe, die südkoreanische Arbeitslosenquote und den Handel, den neuseeländischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, die endgültige Schätzung des BIP für das vierte Quartal aus Malaysia und die Handelsdaten aus Singapur.
Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Freitag eine weitere Richtung geben könnten:
- PMI des verarbeitenden Gewerbes in Neuseeland (Januar)
- Arbeitslosigkeit in Südkorea (Januar)
- Malaysia BIP (Q4, endgültig)
