Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten. Die großen Fragen, die sich den Anlegern in Asien in dieser Woche stellen, sind, ob der Stimmungsumschwung in China nachhaltig ist und ob die US-Notenbank die wachsende Überzeugung der Märkte, dass sie bald mit der Senkung der US-Zinsen beginnen wird, bestätigt oder abkühlt.

Die Entscheidung der US-Notenbank und die Pressekonferenz des Vorsitzenden Jerome Powell am Donnerstag werden das Geschehen dominieren. Das größte marktbewegende Ereignis in Asien ist möglicherweise die Veröffentlichung der Daten zum chinesischen Einkaufsmanagerindex.

Auf dem regionalen Kalender stehen außerdem die Einkaufsmanagerindizes aus dem gesamten Kontinent, die BIP-Zahlen für das vierte Quartal aus Taiwan, Hongkong und den Philippinen sowie die neuesten Inflationszahlen aus Indonesien und Südkorea.

Die asiatischen Märkte gehen mit erhobenen Schwänzen in die Woche. Die guten BIP-Daten aus den USA und die überraschend niedrige Inflation in der vergangenen Woche sind ein weiterer Beweis dafür, dass die größte Volkswirtschaft der Welt die Rezession hinter sich gelassen hat und auf eine sanfte Landung zusteuert.

Die positive Reaktion auf die Bemühungen Chinas, seine Märkte und seine Wirtschaft zu stützen, sorgte für weiteren Auftrieb an den Märkten.

Der jüngste Schritt Pekings erfolgte am Sonntag, als die Wertpapieraufsichtsbehörde mitteilte, dass sie ab Montag den Verleih von Aktien mit Beschränkungen vollständig aussetzen werde. Zahlen vom Samstag zeigten unterdessen, dass die Industriegewinne in China so langsam schrumpfen wie seit Oktober 2022 nicht mehr.

Der chinesische Leitindex CSI 300 beendete seine dreiwöchige Verlustserie und stieg um 2%, der Shanghai Composite erreichte mit einem Anstieg von 2,75% sein bestes Wochenergebnis seit Juli, und auch der MSCI Asia ex-Japan Index beendete seine dreiwöchige Verlustserie.

Der japanische Nikkei 225 beendete die Woche entgegen dem Trend mit einem Minus - dem größten Rückgang seit sieben Wochen - aber nicht bevor er ein neues 34-Jahres-Hoch knapp unter 37.000 Punkten erreicht hatte. Es wäre keine völlige Überraschung, wenn Gewinnmitnahmen und Positionsauflösungen auch in dieser Woche anhalten würden.

An der Datenfront stehen die chinesischen Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund, die einen ersten Einblick in die Entwicklung der größten asiatischen Volkswirtschaft zu Jahresbeginn geben.

Laut einer Reuters-Umfrage wird erwartet, dass der offizielle PMI für das verarbeitende Gewerbe einen vierten Monat lang im kontraktiven Bereich bleiben wird, auch wenn er von 49,0 im Dezember auf 49,3 ansteigt.

Die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes ist seit fast einem Jahr rückläufig. Dies unterstreicht die schwache Erholung der Wirtschaft von der Pandemie und die Zweifel an ihrem weiteren Verlauf.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Freitag, sie erwarte keine größeren Auswirkungen von Chinas wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Peking hat Maßnahmen ergriffen, um Liquidität in das Finanzsystem zu pumpen und den Immobiliensektor zu stützen, und die Märkte haben zumindest anfänglich positiv reagiert.

In dieser Woche stehen in Asien keine politischen Entscheidungen an, obwohl die Bank of Japan am Mittwoch mehr Licht in ihre Überlegungen bringt, wenn sie die Zusammenfassung der Stellungnahmen der Vorstandsmitglieder von ihrer Sitzung vom 22. bis 23. Januar veröffentlicht.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Montag eine neue Richtung geben könnten:

- Neuseeländischer Handel (Dezember)

- Singapur Geschäftserwartungsindex (Q4)

- Flash-Schätzung des BIP der Eurozone (Q4)