Nach den Kursverlusten zum Wochenstart könnte die Wall Street am Dienstag etwas zulegen. Der Aktienterminmarkt deutet einen etwas festeren Start am Kassamarkt an. Auch wenn am Markt die Meinung weiter steigender Aktienkurse mit der Aussicht auf eine Konjunkturerholung weit verbreitet ist, verweisen Händler zunehmend auf Störfeuer vom Rentenmarkt. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mittlerweile rund 1,15 Prozent nach 0,90 Prozent vor Monatsfrist ab. Damit rentieren US-Rentenpapiere auf dem höchsten Stand seit Ende Februar vergangenen Jahres und bieten somit eine Alternative zum Aktienmarkt.

Vertreter der US-Notenbank deuteten an, die Fed könnte ihre Anleihekäufe schon 2021 zurückfahren, sollte sich die US-Wirtschaft zügig erholen. Daher schauen Anleger am Aktienmarkt auch auf die Reden von Fed-Gouverneurin Lael Brainard und Fed-Präsidentin Loretta Mester aus Cleveland im Tagesverlauf. Auch die Aussicht auf eine deutlich steigende Staatsverschuldung belastet die Rentennotierungen und treibt die Renditen nach oben.

Mit den politischen Unsicherheiten in Washington rund um ein weiteres Amtsenthebungsverfahren des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump dürfte das Kurspotenzial an der Wall Street kurzfristig begrenzt bleiben, heißt es im Handel. Dem Kongress drohe damit eine erneute Spaltung, die wichtige politische Weichenstellungen verhindern könne. Zudem versetzt die in den USA weiter nicht eingedämmte Coronapandemie Anleger nicht in Kauflaune. "Wir erleben einen Wiederanstieg der Infektionsraten und es gibt ein Fragezeichen darüber, wie sich die nächsten Monate entwickeln werden", sagt Portfolioverwalterin Maria Municchi von M&G Investments.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 12, 2021 06:15 ET (11:15 GMT)