Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) will nach den jüngsten Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) seine BIP-Prognose eines Rückgangs um 0,3 Prozent in diesem Jahr nach oben setzen. "Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass es gegenüber unserer bisherigen Prognose für das Bruttoinlandsprodukt die Notwendigkeit einer leichten Aufwärtsrevision gibt", sagte der wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts, Sebastian Dullien. "Viel mehr als eine Stagnation dürfte aber beim BIP für das Gesamtjahr 2024 aufgrund des statistischen Unterhangs aus dem Vorjahr nicht herauskommen."

Im Jahr 2025 werde sich die Wirtschaft dann weiter erholen, ein kräftiges Wachstum bleibe aber aus. Vor allem der in den aktuellen Haushaltsverhandlungen angelegte Sparkurs der Regierung dürfte hier weiter bremsen. "Das Wachstum 2025 dürfte damit kaum mehr als 1 Prozent erreichen", sagte Dullien. Die Zahlen zum BIP bestätigten, was das Statistische Bundesamt schon bei der Schnellschätzung angedeutet habe: "Der private Konsum in Deutschland bremst noch eine durchgreifende Konjunkturwende aus, während zunehmend Impulse aus dem Ausland kommen." Obwohl sich die Entwicklung der Reallöhne stabilisiert habe und für das laufende Jahr spürbare Zuwächse bei der Kaufkraft absehbar seien, hielten die Deutschen "ihre Portemonnaies verschlossen".

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May 24, 2024 03:16 ET (07:16 GMT)