BERLIN (dpa-AFX) - Die Linke-Bundestagsabgeordnete Jutta Krellmann hat Union und SPD aufgefordert, den "Befristungsirrsinn" bei Jobs in Deutschland zu stoppen. "Gerade bei jüngeren Menschen sorgen Befristungen dafür, dass sie elementare Dinge des Lebens nicht planen können, wie etwa eine Familiengründung", sagte Krellmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Versuchen Sie mal mit einem befristeten Arbeitsvertrag eine Wohnung anzumieten, einen Hausbau oder Wohneigentum zu finanzieren. Auch die Armutsgefährdung von befristet Beschäftigten ist deutlich höher als bei unbefristeten."

Befristungen seien außerdem ein "Machtinstrument" der Arbeitgeberseite gegenüber den Beschäftigtenvertretungen. "Denn wer um den nächsten Vertrag bangt, wird sich seltener zu Wort melden und kann den Betriebsrat und die Gewerkschaft kaum offen unterstützen", sagte Krellmann. Die Linke wolle deshalb sachgrundlose Befristungen verbieten, Sachgründe reduzieren und Kettenbefristungen verhindern.

Die SPD fordert in den Koalitionsverhandlungen mit der Union die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen sowie die Einschränkung von Sachgründen für Befristungen. Im Sondierungspapier war davon nicht die Rede./hoe/hrz/DP/zb