FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte das Ausmaß ihrer Zinserhöhungen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir noch nicht reduzieren. "Wir müssen zwei weitere Zinsschritte von 50 Basispunkten liefern", sagte der Chef der slowakischen Zentralbank laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Rückgang der Inflationsrate in zwei aufeinander folgenden Monaten sei eine gute Nachricht, sei aber nicht genug, um das Tempo der Zinserhöhungen zu verringern.

Einige namentlich nicht genannte EZB-Offizielle hatten Bloomberg in der vergangenen Woche gesagt, dass die Neigung im EZB-Rat zu 50-Punkte-Anhebungen über die Februar-Sitzung hinaus wegen des Inflationsrückgangs und sinkender Energiekosten abnehme. Dieser Darstellung hat inzwischen EZB-Präsidentin Christine Lagarde zwei Mal widersprochen.

Zwei als geldpolitische "Tauben bekannte EZB-Ratsmitglieder stützten die "Kreise"-Meldung allerdings. Der Grieche Yannis Stournaras sagte laut Bloomberg in einem Interview mit der Zeitung Kathimerini: "Die Anpassung der Zinsen muss gradueller werden und die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im Euroraum berücksichtigen und die reibungslose Übertragung der Geldpolitik in jedes Land."

Auch das italienische Ratsmitglied Ignacio Visco setzte sich für ein langsameres Zinserhöhungstempo ein. Er sei nicht überzeugt davon, dass die EZB derzeit eher das Risiko einer zu starken als einer zu schwachen Straffung eingehen sollte, sagte er.


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January 24, 2023 04:17 ET (09:17 GMT)