Global Economics Conditions Survey: Auswirkungen von Omikron begrenzt
- aber Märkte bleiben skeptisch / Wachstum in Deutschland etwas
schwächer und Inflation etwas höher als in gesamter EU (FOTO)
Montvale (N.J.)/ Zürich (ots) - Der Global Economic Conditions Survey (GECS) für
das vierte Quartal 2021, der vom IMA (Institute of Management Accountants) in
Zusammenarbeit mit der ACCA (Association of Chartered Certified Accountants)
erstellt worden ist, zeigt: Die allgemeinen negativen wirtschaftlichen
Auswirkungen der durch Omikron noch einmal verschärften Pandemie sind nur in
begrenztem Ausmaß spürbar, die Auftragslage ist gut. Dennoch verharrt das
Vertrauen in die Wirtschaft auf niedrigem Niveau. Im Rahmen des GECS wurden
weltweit über 2400 Finanzfachleute befragt, darunter 150 CFOs. Damit gibt der
Report ein umfassendes Bild der aktuellen Wirtschaftslage aus Expertensicht
wieder.

Produktionszahlen steigen, Zuversicht nicht

Im Hinblick auf maßgebliche Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung zeigt
der GECS eine uneinheitliche Entwicklung auf: Eine moderate Erholung der
Produktion mit vollen Auftragsbüchern steht einem eher geringen Vertrauen, hoher
Inflation und steigenden Kosten entgegen.

- Das Vertrauen ist im vierten Quartal 2021 weiterhin gesunken. Vor allem
  Westeuropa, wo die Omikron-Variante zuerst auftauchte, war hiervon betroffen.
  Die beiden Angstindizes, die der Report ermittelt, zeigen ein ähnliches Niveau
  wie die vorhergehenden Quartale. Beide liegen noch deutlich über dem Level vor
  der Pandemie.
- Wirtschaftliche Erholung und Wachstum bleiben moderat. Immerhin haben die
  pandemiebedingten Einschränkungen nur wenige negative Auswirkungen gezeigt.
  Zudem verbessert sich die Auftragslage kontinuierlich - vor allem Westeuropa
  und Nordamerika verzeichnen im vierten Quartal einen stark wachsenden
  Auftragseingang. Insgesamt konnte die EU trotz der teils kräftigen Erholung
  das Niveau der Jahre vor 2020 noch nicht wieder erreichen.
- Die Inflation wächst und wird es weiter tun - und auch die Betriebskosten
  steigen auf einem hohen Niveau weiter an, was sowohl an der Lohnentwicklung
  als auch der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie Engpässen bei der
  Materialbeschaffung liegt.

Wachstum in Deutschland verhalten

In Deutschland blieb das Wachstum unter dem der meisten anderen Länder. Das
preisbereinigte BIP lag 2021 bei einem Plus von 2,7 Prozent - aber immer noch
zwei Prozent unter dem entsprechenden Wert von 2019. Auch das vierte Quartal
zeigte sich aufgrund der Pandemieentwicklung schwächer als das vorherige.
Zugelegt hatte zuletzt im Oktober 2021 vor allem die Produktion in den Bereichen
Kfz und Maschinenbau. Sie befindet sich jedoch nach wie vor unter
Vorkrisenniveau. Im verarbeitenden Gewerbe stiegen die Produktionszahlen im
gleichen Monat um 2,8 Prozent. Die Inflation betrug im Dezember 2021 ganze 5,3
Prozent - 0,3 Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt.*

" Deutschland mag bislang auch in wirtschaftlicher Hinsicht glimpflich durch die
Pandemie gekommen sein. Der Global Economic Conditions Survey zeigt aber, dass
andere Länder im unmittelbaren Vergleich stärker wachsen und teilweise -
zumindest in der EU - eine etwas geringere Inflation haben. Zum Zeitpunkt der
Erhebung verbreitete sich erstmals die Omikron-Variante des COVID-Virus, was bei
vielen Akteuren im In- und Ausland für einen rapiden Stimmungsabfall gesorgt
hat. Das spiegelt sich vor allem in den Vertrauens- und Angstindizes wider.
Erfreulich ist auf der anderen Seite, dass sich Indikatoren wie der Global Order
Index, die Beschäftigung und die Investitionen länderübergreifend
vergleichsweise stabil zeigen, was auch für Deutschland einigen Optimismus
rechtfertigt ", sagt Bernardin Generalao, Director Regional Partner Relations
beim IMA.

Prognose für die Eurozone vorsichtig optimistisch

In der Eurozone zeigt sich ein klarer Zusammenhang von pandemiebedingten
Maßnahmen und wirtschaftlichen Perspektiven. In dem Maß, in dem Regierungen
weitere Einschränkungen unter anderem in den Bereichen Gastronomie und Tourismus
ankündigen, sinkt das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern. Allerdings
wird damit gerechnet, dass die aktuelle Omikron-Welle zum Frühjahr hin abebbt
und zur gleichen Zeit eine Entspannung bei den Lieferketten eintritt. Das
Wachstum, so die Prognose, wird mit 3,5 Prozent im Vergleich zu 2021 um rund 1,5
Prozentpunkte geringer ausfallen. Eine Zinserhöhung seitens der EZB gilt als
unwahrscheinlich, obwohl die Zentralbank das Tempo der Wertpapierkäufe deutlich
drosseln will.

Digitalisierung als Wachstumsmotor in aufstrebenden Märkten

In Schwellenländern wird die Digitalisierung in der kommenden Zeit der
entscheidende Motor der Entwicklung sein. Der Vorteil vieler dieser Länder: Sie
können auf den aufwändigen Umbau von Infrastruktur und Systemen - und damit auf
eine Transitionsphase - verzichten und digitale Technologien unmittelbar
implementieren. Ganz besonders gilt das für die Finanzbranche. Immerhin gehören
16 der Top-30-Länder mit den höchsten Erträgen aus digitalen Dienstleistungen
zu
den aufstrebenden Märkten. In diesen Ländern sind die digital generierten
Erträge um durchschnittlich 26 Prozent gewachsen - in den Industrieländern waren
es "nur" 11 Prozent.

Der komplette Report zur Studie findet sich hier.

*Quellen: http://www.destatis.de ; http://www.bmwi.de

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Der Global Economic Conditions Survey (GECS)

Der Global Economic Conditions Survey (GECS) ist die größte regelmäßig
wiederkehrende Wirtschaftsumfrage unter Buchhaltern und Controllern weltweit.
Sie wird seit mehr als zehn Jahren von den globalen Branchenverbänden ACCA und
IMA durchgeführt. Die Kennzahlen und Ergebnisse spiegeln die wirtschaftliche
Aktivität und geben wertvolle Einblicke in die Ansichten der Finanzfachleute -
von Investitionsverhalten über Beschäftigung bis zu den Kosten. Aufgrund der
vierteljährlichen Struktur und des Umfangs der Grundgesamtheit ist GECS ein
zuverlässiger Indikator für jedes Unternehmen oder jede sozioökonomische
Organisation. Die Daten für die aktuelle Q4 2021-Studie wurden zwischen dem 24.
November und dem 8. Dezember 2021 unter 2.471 Mitgliedern des ACCA und des IMA
erhoben, darunter 150 CFOs. Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.ima
net.org/insights-and-trends/global-economic-conditions-survey?ssopc=1

Über IMA® (Institute of Management Accountants)

Das IMA® (Institute of Management Accountants) ist einer der größten
internationalen Verbände für Buchhalter und Finanzfachleute. Das IMA®
unterstützt Buchhalter, Bilanzbuchhalter, CFOs, Wirtschaftsprüfer und andere
Experten im Finanzbereich durch Forschung sowie die international anerkannte
Fortbildung zum CMA (https://www.imanet.org/cma-certification?ssopc=1) ®
(Certified Management Accountant) und das CSCA®-Programm (Certified in Strategy
and Competitive Analysis). Gerade die Ausbildung zum CMA gilt als maßgeblicher
Faktor für eine Karriere im Bereich Finanzen. Weitere Fortbildungsangebote, ein
intensives Networking sowie das strikte Eintreten für ethische
Geschäftspraktiken gehören ebenfalls zu seinem Tätigkeitsbereich.

Das IMA verfügt über ein globales Netzwerk mit rund 140.000 Mitgliedern in 150
Ländern. Vertreten sind hier auch 350 professionelle Chapter. Die Fachmagazine
The Accountant/International Accounting Bulletin haben das IMA als Berufsverband
der Jahre 2017 und 2018 ausgezeichnet.

Mit Hauptsitz in Montvale/N.J., USA, bietet das IMA in allen globalen Regionen,
in denen das Institut aktiv ist (Nord- und Südamerika, Asien/Pazifik, Europa und
Naher Osten/Indien) lokal spezifizierte Dienstleistungen an. In Europa hat das
IMA derzeit über 3.000 Mitglieder und ist mit eigenen Büros in Amsterdam und
Zürich vertreten. (Stand: Januar 2022)

Weitere Informationen über IMA finden Sie unter http://www.imanet.org .

Über ACCA (Association of Chartered Certified Accountants)

ACCA (Association of Chartered Certified Accountants) ist die globale
Vereinigung professioneller Wirtschaftsprüfer, die erstklassige,
geschäftsrelevante Qualifikationen für Personen mit entsprechender Eignung,
Fähigkeiten und Ambitionen auf der ganzen Welt anbietet, die eine erfolgreiche
Karriere in den Bereichen Buchhaltung, Finanzen und Management anstreben.

Die ACCA unterstützt ihre 233.000 Mitglieder und 536.000 Studenten
(einschließlich Tochtergesellschaften) in 178 Ländern und hilft ihnen bei der
Entwicklung erfolgreicher Karrieren im Rechnungswesen und in der Wirtschaft mit
den von den Arbeitgebern geforderten Qualifikationen. Durch ihren Auftrag im
öffentlichen Interesse fördert ACCA eine angemessene Regulierung des
Rechnungswesens und führt einschlägige Forschungsarbeiten durch, um
sicherzustellen, dass der Ruf und der Einfluss des Rechnungswesens weiter
wachsen.

Die ACCA hat wichtige Neuerungen in ihrer zentralen Ausbildung eingeführt, um
sicherzustellen, dass ihre Mitglieder und zukünftigen Mitglieder auch weiterhin
die weltweit am meisten geschätzten, aktuellsten und gefragtesten
Buchhaltungsexperten sind. Seit ihrer Gründung im Jahr 1904 hat die ACCA stets
einzigartige Werte vertreten: Chancen, Vielfalt, Innovation, Integrität und
Rechenschaftspflicht. Weitere Informationen finden Sie hier:
http://www.accaglobal.com

Pressekontakt:

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mailto:betty.lauerbach@fleishman.com
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T: +44 (0)20 7059 5759
M: +44 (0)7725 498 654

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/129518/5128542
OTS:               Institute of Management Accountants (IMA)