Die Verbraucherpreise legten im Dezember lediglich um 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch auf Basis endgültiger Daten mitteilte. Im November lag die Teuerung mit 1,5 Prozent noch einen Tick höher. Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Zypern (-0,4 Prozent) sowie in Irland und Finnland (je 0,5 Prozent) gemessen. Am stärksten war der Preisauftrieb in Litauen und Estland (je 3,8 Prozent). Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum einen Wert von knapp zwei Prozent an, der als ideal für die Konjunktur gilt. Sie kauft massenweise Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf, um so die Inflation anzuheizen und die Wirtschaft auf Trab zu bringen.

Angesichts des Aufschwungs in den Staaten der Währungsunion hat sie das Volumen ab Januar jedoch auf 30 Milliarden Euro pro Monat halbiert. Die Käufe sollen bis mindestens Ende September fortgesetzt werden. Obwohl das Inflationsziel nicht erreicht wurde, plädieren mehrere Währungshüter dafür, die Käufe in diesem Jahr auslaufen zu lassen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält dies "aus heutiger Sicht für angemessen". Für EZB-Direktor Benoit Coeure besteht inzwischen eine realistische Chance, dass die im Oktober beschlossene Verlängerung der Käufe die letzte gewesen ist.[nL8N1PC0GI][nL8N1OU05R]