Zürich (Reuters) - In der Schweiz hat die Teuerung im Mai überraschend stark zugenommen.

Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 2,9 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Preisanstieg in der Alpenrepublik seit September 2008. Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 2,6 Prozent gerechnet. Verteuert haben sich vor allem Mieten, Lebensmittel und Heizöl.

Zwar ist die Teuerung in der Schweiz im Vergleich etwa zu den USA oder dem Euro-Raum, wo die Inflationsraten über acht Prozent liegen, vergleichsweise moderat. Der Preisanstieg liegt indes den vierte Monat in Folge über dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angestrebten Zielband von null bis zwei Prozent. SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg sagte jüngst, die Notenbank werde bei der Festlegung ihrer Geldpolitik berücksichtigen, wie hartnäckig die Teuerung ist.

Die nächste Zinsentscheidung der Schweizer Währungshüter ist für den 16. Juni geplant. Mit minus 0,75 Prozent hat die Schweiz derzeit den weltweit niedrigsten Leitzins. Zusammen mit der Bereitschaft, an den Devisenmärkten zu intervenieren, sind Negativzinsen seit mehr als sieben Jahren die Grundlage der SNB-Geldpolitik.