Die Kerninflation in Japans Hauptstadt ist am Freitag unter das 2%-Ziel der Zentralbank gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht. Dies unterstreicht die Ansicht der politischen Entscheidungsträger, dass der Kostendruck in den kommenden Monaten weiter nachlassen wird.

Die Frage ist nun, ob die Löhne genug steigen werden, um den Konsum zu stützen und Japan dabei zu helfen, die 2%ige Inflationsrate nachhaltig zu erreichen, die die Bank of Japan als Voraussetzung für das Auslaufen ihrer massiven geldpolitischen Anreize bezeichnet, so Analysten.

Der Kern-Verbraucherpreisindex (CPI) in Tokio, ein führender Indikator für die landesweite Inflationsentwicklung, stieg im Januar um 1,6% gegenüber dem Vorjahr, wie Regierungsdaten zeigten, und blieb damit hinter der mittleren Marktprognose von 1,9% zurück.

Die Kerninflation in Tokio, die die volatilen frischen Lebensmittel ausschließt, aber die Treibstoffkosten einschließt, verlangsamte sich den dritten Monat in Folge auf den niedrigsten Stand seit März 2022, was vor allem auf die sinkenden Energiepreise zurückzuführen ist. Sie folgte auf einen Anstieg von 2,1% im Dezember.

Der so genannte Kerninflationsindex, der sowohl die Preise für frische Lebensmittel als auch die Kraftstoffpreise ausklammert und von der BOJ als Indikator für die allgemeine Preisentwicklung genau beobachtet wird, stieg im Januar um 3,1%, nachdem er im Dezember um 3,5% gestiegen war, wie die Daten ebenfalls zeigten.

Da die Inflation seit mehr als einem Jahr über dem Inflationsziel der BOJ von 2% liegt, gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass die Bank die Negativzinsen in diesem Jahr beenden wird, wobei immer mehr von ihnen darauf wetten, dass dies im März oder April geschehen wird.

Die BOJ hat sich verpflichtet, die ultralockere Politik beizubehalten, bis die jüngste kostengetriebene Inflation durch Preissteigerungen ersetzt wird, die von einer robusten Inlandsnachfrage und höheren Löhnen getragen werden.

Die Zentralbank hielt am Dienstag an ihren ultralockeren geldpolitischen Einstellungen fest, signalisierte aber ihre wachsende Überzeugung, dass die Bedingungen für das Auslaufen ihrer enormen Stimulierungsmaßnahmen in greifbare Nähe rücken, was darauf hindeutet, dass ein Ende der negativen Zinssätze bevorsteht. (Berichterstattung von Leika Kihara; Redaktion: Shri Navaratnam und Tom Hogue)