Globale Finanzaufsichtsbehörden und der Internationale Währungsfonds haben am Donnerstag einen Fahrplan zur Koordinierung von Maßnahmen aufgestellt, die verhindern sollen, dass Krypto-Assets die makroökonomische und finanzielle Stabilität untergraben.

Solche Risiken werden durch die Nichteinhaltung bestehender Gesetze in einigen Fällen verschärft, so die G20-Risikoüberwachungsbehörde, das Financial Stability Board, und der IWF in einem Papier.

Viele der behaupteten Vorteile von Krypto-Assets, wie z.B. billigere und schnellere grenzüberschreitende Zahlungen und eine verstärkte finanzielle Eingliederung, müssen erst noch realisiert werden, heißt es weiter.

"Eine weit verbreitete Einführung von Krypto-Assets könnte die Wirksamkeit der Geldpolitik untergraben, Maßnahmen zur Steuerung der Kapitalströme umgehen, fiskalische Risiken verschärfen, Ressourcen zur Finanzierung der Realwirtschaft umleiten und die globale Finanzstabilität gefährden", heißt es in dem Papier.

Das Papier enthält einen Zeitplan für die Mitglieder des IWF und der G20, um die jüngsten Empfehlungen des Financial Stability Board und der IOSCO, einer globalen Gruppe von Wertpapieraufsichtsbehörden, zur Regulierung von Kryptowährungen umzusetzen.

Das Papier markiert eine weitere Entwicklung im Denken der Regulierungsbehörden, nachdem der Sektor mehrere Jahre lang kaum eine Bedrohung darstellte. Nach dem Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX im vergangenen November, der die Märkte erschütterte und die Anleger mit Verlusten zurückließ, hat sich die Haltung jedoch verhärtet.

"Eine umfassende politische und regulatorische Antwort auf Krypto-Assets ist notwendig, um die Risiken von Krypto-Assets für die makroökonomische und finanzielle Stabilität anzugehen", heißt es in dem Papier, das den Staats- und Regierungschefs der G20 bei einem Gipfel diesen Monat in Neu-Delhi vorgelegt werden soll.

Die Europäische Union hat das weltweit erste umfassende Regelwerk für Krypto-Assets verabschiedet, aber andernorts gibt es einen uneinheitlichen Ansatz für einen grenzenlosen Sektor, in dem Betrug und Manipulation "weit verbreitet" sind.

Zu den weiteren Elementen gehört, dass die Regierungen große Defizite vermeiden, die zu einer Inflation führen können, die Fiat-Währungen aushöhlt und Substitute wie Kryptoassets fördert, so das Papier.

Die steuerliche Behandlung von Krypto-Assets sollte ebenfalls geklärt werden, zusammen mit der Frage, wie bestehende Gesetze auf den Sektor anzuwenden sind.