Nachrichten und Einschätzungen zum Krieg zwischen der militanten Palästinenserorganisation Hamas und Israel. Es ist nicht möglich, alle Nachrichten aus Kriegsgebieten unabhängig zu verifizieren.


EU-Außenminister treffen Amtskollegen aus Israel und von Palästinenserbehörde 

Die Außenminister der Europäischen Union werden am Montag in Brüssel Gespräche mit ihren Amtskollegen aus Israel, von der Palästinensischen Autonomiebehörde und aus einer Reihe arabischer Staaten über den Gazakrieg und Aussichten auf eine künftige Friedensregelung führen. Wie am Freitag aus übereinstimmenden Quellen verlautete, werden der israelische Außenminister Israel Katz und der palästinensische Chefdiplomat Riad al-Maliki bei ihrem Besuch in Brüssel getrennt voneinander auf die EU-Minister treffen. Auch die Außenminister Ägyptens, Jordaniens und Saudi-Arabiens werden in Brüssel zu Gesprächen mit den Außenministern der EU-Staaten erwartet. EU-Diplomaten gaben an, im Gespräch mit allen Seiten Wege zur Beendigung der Gewalt und nächste Schritte zu einer langfristigen Lösung ausloten zu wollen.


Russland fordert Hamas bei Gesprächen in Moskau zur Freilassung der Geiseln auf 

Russland hat die radikalislamische Hamas bei Gesprächen in Moskau zur Freilassung aller aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aufgerufen. Bei einem Treffen mit Hamas-Politbüro-Mitglied Mussa Abu Marsuk hob der russische Vize-Außenminister Michail Bogdanow am Freitag nach Angaben seines Ministeriums die "Notwendigkeit einer zügigen Freilassung von Zivilisten, die bei den Angriffen vom 7. Oktober gefangen genommen wurden", hervor. Die humanitäre Situation in dem Palästinensergebiet habe ein "katastrophales" Ausmaß erreicht, hieß es weiter.


Israel greift Ziele im Süden des Gazastreifens an 

Israel hat seine Angriffe auf Ziele im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen und der palästinensische Rote Halbmond sprachen von Luftangriffen und Artilleriebeschuss in den frühen Morgenstunden in der Stadt Chan Junis. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in der Nacht habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Der palästinensische Rote Halbmond meldete "intensiven Artilleriebeschuss" in der Nähe des al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 77 Menschen getötet. Die größte Stadt im Süden des Gazastreifens ist derzeit eines der Hauptziele der israelischen Armee. Ihren Angaben zufolge halten sich dort viele hochrangige Führer der radikalislamischen Hamas versteckt. Das Weiße Haus ging derweil auf Distanz zu Äußerungen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, der gesagt hatte, Israel werde künftig Sicherheitskontrolle über "alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan" haben müssen, was der Vorstellung palästinensischer Souveränität entgegenstehe. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte dazu, die USA und Israel würden dies "offensichtlich unterschiedlich ansehen". Zuvor hatte bereits US-Außenminister Antony Blinken gesagt, nötig sei ein Weg hin zu einem Palästinenserstaat. Sonst könne es keine "echte Sicherheit" geben.


UN-Sonderberichterstatterin wirft Israel Verstöße gegen Völkerrecht vor 

Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete, Francesca Albanese, hat Israel Verstöße gegen das Völkerrecht beim militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeworfen. "Israel hat eine Reihe von Dingen getan, die höchst illegal, höchst rechtswidrig sind", sagte die italienische Juristin bei einer Pressekonferenz in Madrid. Israel habe zwar das Recht auf Selbstverteidigung, müsse sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten, "um Menschen zu schützen, die nicht aktiv an Kämpfen beteiligt sind". Das seien "Zivilisten, Kriegsgefangene und die Kranken und Verwundeten."


Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2024 11:50 ET (16:50 GMT)