ATHEN (dpa-AFX) - Touristen staunen immer wieder über die Berge kostenloser Plastiktüten im griechischen Einzelhandel; die Griechen selbst decken sich bei jedem Einkauf im Supermarkt damit ein. Damit soll nun Schluss sein: Vom 1. Januar 2018 an kosten die umweltschädlichen Tragetaschen in Griechenland 4 Cent pro Stück, im kommenden Jahr soll der Preis auf 9 Cent steigen. Weiterhin von der Maßnahme ausgenommen sind Kioske und Wochenmärkte, weshalb Umweltschützer die Tauglichkeit der Verordnung kritisieren.

Nach Schätzungen des griechischen Forschungsinstituts Ielka verbrauchen die Griechen pro Kopf und Jahr bis zu 400 Plastiktüten. Auch insgesamt liege der Plastikverbrauch der Griechen mit rund 500 000 Tonnen pro Jahr enorm hoch, während die Recycling-Quote extrem niedrig sei, heißt es beim griechischen Ableger der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Nach Daten der Europäischen Umweltagentur (EUA) betrug die griechische Recycling-Rate von kommunalem Abfall im Jahr 2015 etwa 15 Prozent. In Deutschland, dem Spitzenreiter in der Tabelle, liegt sie demnach bei 66 Prozent./axa/DP/he