Berlin (Reuters) - Die deutsche Finanzagentur hat ihre Emissionsplanung für 2024 bekräftigt.

Insgesamt sollen Bundeswertpapiere im Volumen von 440 Milliarden Euro begeben werden, wie die für das Schuldenmanagement des Bundes zuständige Agentur am Dienstag mitteilte. Das sind rund 60 Milliarden Euro weniger als im vergangenen Jahr, in dem mit einer halben Billion Euro ein Rekordniveau erreicht wurde. Das geplante Volumen ist das niedrigste seit 2020, liegt aber immer noch gut doppelt so hoch wie in den Jahren vor der Corona- und der Energiekrise.

Die Planung könne je nach Finanzierungsbedarf und Liquiditätslage des Bundes und seiner Sondervermögen sowie je nach Kapitalmarktsituation noch geändert werden. "Der Bund hält an seinem bekanntgegebenen Plan aber so weit wie möglich fest, um Investoren eine verlässliche Orientierung zu geben", hieß es.

Der überwiegende Teil der Emissionserlöse wird benötigt, um Geld an Investoren zurückzuzahlen. So müssen 2024 rund 343 Milliarden Euro an Tilgungszahlungen für bereits bestehende Schulden des Bundes und seiner Sondervermögen geleistet werden. Dafür wird nun eine Refinanzierung benötigt.

Bundeswertpapiere stehen beispielsweise bei Pensionskassen, Versicherer und Hedgefonds hoch im Kurs. Sie kaufen Anleihen vom Bund und bekommen dafür zuvor festgelegte Zinszahlungen, ehe sie am Laufzeitende ihr verliehenes Geld zurückbekommen. Sie haben aber auch die Möglichkeiten, die Papiere an der Börse zu verkaufen.

Das Risiko ist für die Geldgeber überschaubar: Die großen Ratingagenturen bewerten die Bonität Deutschlands jeweils mit der Bestnote AAA. Das signalisiert Anlegern ein extrem geringes Ausfallrisiko, wenn sie dem deutschen Staat Geld leihen. Dieser wiederum profitiert vom "Triple-A"-Status, da er sich zu vergleichsweise günstigen Konditionen frisches Geld leihen kann.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)