Washington (Reuters) - Die Wirtschaft in den USA ist laut der Notenbank Federal Reserve (Fed) zuletzt weiter mäßig gewachsen.

Die wirtschaftliche Aktivität habe in der Mehrzahl der Bezirke zwischen Ende Mai bis Anfang Juli leicht zugenommen, teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" mit. Die Erhebung lief bis zum 8. Juli und fußte auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen. Sieben Bezirke meldeten einen Anstieg der Aktivität, während fünf Bezirke eine stagnierende oder rückläufige Aktivität verzeichneten - drei mehr als im vorherigen Berichtszeitraum.

Die Beschäftigung stieg in den meisten Bezirken laut der Umfrage leicht an. Die Preise zogen im Allgemeinen nur moderat an. Die Verbraucherausgaben veränderten sich kaum. Der Ausblick war verhalten. Aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen, der Innenpolitik, geopolitischen Konflikten und der Inflation erwarteten die Befragten ein langsameres Wirtschaftswachstum in den nächsten sechs Monaten.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst bei einer Anhörung im Kongress gesagt, aktuelle Indikatoren deuteten darauf hin, dass die Wirtschaft weiterhin in einem soliden Tempo wachse. Das Wachstum scheine sich im ersten Halbjahr jedoch abgeschwächt zu haben, nachdem es in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres beeindruckend gewesen sei. Ende 2023 hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 3,4 Prozent zugelegt. Zu Jahresbeginn 2024 schwächte es sich auf 1,4 Prozent ab. Für das zweite Quartal erwarten Experten ein leichtes Anziehen der Konjunktur und eine Wachstumsrate von 1,8 Prozent.

Die Notenbank versucht mit einer straffen Geldpolitik den Preisauftrieb zu drücken und kühlt damit auch die Wirtschaft ab. Sie will es aber vermeiden, die Konjunktur abzuwürgen. Die Finanzmärkte rechnen angesichts der abebbenden Inflationswelle für September mit einer Zinssenkung. Die Zentralbank hält den geldpolitischen Schlüsselsatz aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent.

(Bericht von Lindsay Dunsmuir, Reinhard Becker und Birgit Mittwollen. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)