LUXEMBURG (dpa-AFX) - In der Eurozone hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter entspannt und die Arbeitslosenquote erreichte Ende 2016 den tiefsten Stand seit über sieben Jahren. Im Dezember sei die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Dies ist die niedrigste Arbeitslosenquote im gemeinsamen Währungsraum seit Mai 2009. Volkswirte hatten eine Quote von 9,8 Prozent erwartet.

Außerdem revidierte Eurostat die Daten für November nach unten. Die Arbeitslosenquote hatte demnach bei 9,7 Prozent gelegen und nicht wie ursprünglich gemeldet bei 9,8 Prozent.

Seit etwa drei Jahren ist der Arbeitsmarkt der Eurozone tendenziell auf dem Weg der Besserung. Zum Vergleich: In der Hochphase der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2013 hatte die Quote zeitweise Rekordwerte knapp über der Marke von 12,0 Prozent erreicht.

Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich auch bei der Zahl der Arbeitslosen. Diese fiel im Dezember zum Vormonat um 121 000 auf 15,571 Millionen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl um 1,256 Millionen.

Nach wie vor bleiben aber enorme Unterschiede bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in einzelnen Mitgliedsstaaten der Eurozone: Deutschland verzeichnete im Dezember, nach europäischen Standards berechnet, mit 3,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Die höchste Quote hat derzeit Griechenland. Die aktuellsten Zahlen beziehen sich auf Oktober, als die Quote bei 23,0 Prozent lag.

Die stärksten Rückgänge bei der Arbeitslosenquote verzeichneten Spanien und Portugal. In Spanien sank die Quote von 20,7 Prozent im Vormonat auf 18,4 Prozent im Dezember, in Portugal fiel sie von 12,2 auf 10,2 Prozent.

Ein drängendes Problem bleibt aber die hohe Jugendarbeitslosigkeit im gemeinsamen Währungsraum, auch wenn sich die Lage für junge Arbeitnehmer ebenfalls etwas entspannte. Für Dezember meldete Eurostat eine Arbeitslosenquote unter den 15- bis 24-jährigen von 20,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Quote noch bei 21,8 Prozent gelegen.

Außerdem bleibt die Entwicklung der Löhne und Gehälter in der Eurozone weiterhin vergleichsweise schwach. "Trotz der guten Arbeitsmarktentwicklung ist keine beschleunigte Lohndynamik festzustellen", sagte Experte Christian Lips von der NordLB./jkr/jsl/fbr