Rom (Reuters) - Bei zwei Havarien vor der süditalienischen Küste sind am Montag elf Migranten gestorben.

Dutzende werden nach Angaben einer Hilfsorganisation und der italienischen Küstenwache vermisst. Die deutsche Hilfsorganisation RESQSHIP, die das Rettungsschiff "Nadir" betreibt, teilte mit, sie habe 51 Menschen aus einem sinkenden Holzboot gerettet. Im Unterdeck des Schiffes habe man zehn Leichen gefunden. RESQSHIP ließ offen, wann und wo der Rettungseinsatz stattfand. Laut dem Ortungsdienst marinetraffic.com befand sich die "Nadir" am Montag vor dem osttunesischen Hafen Sfax.

Die italienische Küstenwache teilte mit, dass sie nach dem Schiffbruch eines Segelbootes etwa 220 Kilometer östlich der südlichen Region Kalabrien nach Überlebenden suche. Demnach wurde das im Sinken begriffene Boot zuerst von einem französischen Boot in internationalen Gewässern entdeckt. Es habe zwölf Migranten aufgenommen. Das Segelboot sei vermutlich von einem türkischen Hafen aus gestartet. Nach einem Bericht des italienischen Senders RAI werden mindestens 50 Migranten vermisst.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen sind seit 2014 mehr als 23.500 Migranten im zentralen Mittelmeer gestorben oder werden vermisst, was die Route zu einer der gefährlichsten der Welt macht.

(Bericht von Gavin Jones, Romolo Tosiani und Alvise Armellini, geschrieben von Hans Busemann; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)