ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen geplante Renten-Einsparungen und Privatisierungspläne haben am Dienstag griechische Eisenbahner und Rechtsanwälte ihre Arbeit niedergelegt. Der Eisenbahnverkehr wurde massiv durch dreistündige Streiks gestört. Die Rechtsanwälte traten sogar in einen dreitägigen Streik. Aus diesem Grund fielen fast alle Gerichtsverhandlungen aus, berichtete das griechische Fernsehen.

Auch andere Gewerkshaften laufen gegen die Reformpläne Sturm. "Wir werden mit unseren Traktoren in den kommenden Tagen die Autobahnen und die Grenzübergänge blockieren", drohten Bauern aus Nordgriechenland am Dienstagmorgen im Fernsehen.

Der Hintergrund: Die Regierung in Athen hat eine Rentenreform mit schmerzhaften Einschnitten den internationalen Geldgebern zur Genehmigung vorgelegt. Der Vorschlag beinhaltet Kürzungen von im Durchschnitt 15 Prozent für alle neuen Renten sowie Erhöhungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeberbeiträge.

Zudem werden die Rentenbeiträge der Freischaffenden - darunter der Rechtsanwälte und der Bauern - deutlich erhöht. Zudem sollen die griechischen staatlichen Eisenbahnen privatisiert werden. Die Reformen sind Voraussetzung für weitere Hilfen der Geldgeber./tt/DP/zb